„Wenn wir abends im Bett liegen, beten wir oft ein Vater unser und ein Gegrüßet seist du Maria für andere und ihre Anliegen.“
„Wenn wir abends im Bett liegen, beten wir oft ein Vater unser und ein Gegrüßet seist du Maria für andere und ihre Anliegen.“
Mia bittet Gott darum, wieder schwanger zu werden und bekommt Zwillinge. Die Muttergottes gibt ihr ein Beispiel, wie sie als Mutter sein kann.
Eine kleine Sandkiste, ein umgekipptes Kinderfahrrad im Gras, zwei Schaukeln baumeln direkt vor der Terrassentür. Man sieht es dem kleinen Garten an: Hier wohnen Kinder.
„Mein Mann Igor und ich wollten immer drei Kinder. Aber als unser ältester Sohn Leo neun Monate alt war, habe ich Schwierigkeiten beim Sprechen bekommen und war sehr schwach“, sagt Mia. Die Diagnose: Myasthenia gravis, eine Autoimmunerkrankung, die zu einer Muskelschwäche führt.
Die 33-jährige bosnische Kroatin sitzt in ihrem Garten in Wien-Favoriten und trinkt Holundersaft, die 15 Monate alten Zwillinge Manuel und Emma schlafen bereits. Leo, sechs Jahre, spielt mit den Nachbarskindern. Dank Medikamenten und ihrer positiven Lebenseinstellung geht es Mia heute gut. Vor fünf Jahren allerdings rechnet sie fast schon damit, dass Leo ihr einziges Kind bleiben wird.
Oktober 2016, Kirche St. Florian im 5. Bezirk: Eine Nachbarin nimmt Mia zu einem Gebetsabend mit. „Meine Nachbarin hat mir dort die Hand auf die Schulter gelegt, und wir haben beide für meinen größten Wunsch gebetet: Dass ich noch ein Kind bekomme.“ Zwei Wochen später ist Mia schwanger, sie erwartet Zwillinge.
Sie zweifelt nicht daran, dass Gott ihr Gebet erhört hat. Im Familienalltag wendet sich Mia immer wieder an Gott, fragt ihn um Rat, wenn sie nicht weiter weiß und betet für andere Menschen. Auch zusammen mit ihrem Mann. „Wenn wir abends im Bett liegen, beten wir oft ein Vater unser und ein Gegrüßet seist du Maria für andere und ihre Anliegen.“
Zu Maria, der Muttergottes, hat Mia von Kindheit an ein ganz besonderes Verhältnis. „Die Muttergottes ist eine Mutter für mich und gibt mir ein Beispiel, wie ich als Mutter sein kann.“
Die Liebe zur ‚Gospa‘, wie sie Maria liebevoll auf Kroatisch nennt, hat Mia von ihrer kroatischen Großmutter mitbekommen. „Meine Großmutter hat mich jeden Tag in die Kirche mitgenommen. Und sie hatte eine Ecke im Zimmer, in der sie viele Bilder der Muttergottes aufgestellt hat“, erzählt sie.
Als sie vor vielen Jahren – nach langen Aufenthalten in Deutschland und den USA – nach Österreich kommt, sucht Mia kurz vor Maria Himmelfahrt im Internet nach einem Marienwallfahrtsort, um am 15. August dorthin zu pilgern. „So sind wir auf Mariazell gestoßen.“ Es ist Liebe auf den ersten Blick: „Ich habe mich dort sofort wohl gefühlt. Das war das, womit ich aufgewachsen bin.“
Mit Igor und später mit ihren Kindern fährt Mia regelmäßig nach Mariazell. Als die Familie eine Wohnung außerhalb von Wien auf dem Land sucht, tippt Mia nicht ganz ernst gemeint ‚Mariazell‘ in die Immobiliensuchmaschine im Internet ein – und stößt sofort auf eine passende Wohnung im Zentrum des Wallfahrtsortes. „Ich habe den Link gleich an meinen Mann weitergeleitet, wir sind hingefahren und waren begeistert“, erinnert sie sich.
Sie kaufen die Wohnung. Von der Wohnung sieht man direkt auf die Basilika, schwärmt Mia. „In die Messe gehen wir dort auch, und wir bleiben eben so lange, wie es die Kinder aushalten.“ Mit Mariazell hat Mia einen Ort gefunden, an dem sie Gottes Gegenwart und die der Muttergottes besonders stark spürt. Sie weiß aber auch, dass Gott ihr, ihrem Mann und den drei Kindern mitten im Alltag ganz nahe ist.
Mia: „Mit meiner Nachbarin habe ich für meinen größten Wunsch gebetet: Dass ich noch ein Kind bekomme.“
Kurz vor Maria Himmelfahrt suchte ich im Internet nach einem Marienwallfahrtsort, um dorthin zu pilgern. „So sind wir auf Mariazell gestoßen.“ Es ist Liebe auf den ersten Blick: „Ich habe mich dort sofort wohl gefühlt. Das war das, womit ich aufgewachsen bin.“
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