In seiner Pfarre leitet Edwin Wortgottesfeiern. Edwins großes Anliegen: „Ich will Gott nicht als Superspaßbremse rüberkommen lassen. Sondern als jemanden, der zu unserem Leben dazugehört.“
In seiner Pfarre leitet Edwin Wortgottesfeiern. Edwins großes Anliegen: „Ich will Gott nicht als Superspaßbremse rüberkommen lassen. Sondern als jemanden, der zu unserem Leben dazugehört.“
Mit dem Glauben kann Edwin Beer lange nichts anfangen. Bis er seine heutige Frau kennenlernt – und mit ihr einen Gott, der ganz viel mit seinem Leben zu tun hat.
Warum er denn gerade die Heidi geheiratet habe, hat ihn vor Jahren einmal ein Freund gefragt. Edwin Beer – heute 22 Jahre mit seiner Frau verheiratet – hat geantwortet: „Das, was die Heidi für mich so besonders gemacht hat, war ihre unkomplizierte Beziehung zu Gott. Das war unglaublich anziehend.“
Bis zur Begegnung mit seiner heutigen Frau kann Edwin wenig mit gläubigen Menschen anfangen. „Verschroben und spaßbefreit“ kommen sie ihm vor. Der Glaube scheint alles andere als lebensrelevant. „Niemand hat mir gezeigt, dass man zu Gott eine ganz normale Beziehung aufbauen kann“, erinnert sich der 52-Jährige.
Heidi ist anders. Nicht „überfrömmelnd“, dafür authentisch. Sie lebt ihren Glauben als etwas, was zum Leben dazugehört. Und eines Tages springt der Funke ganz auf Edwin über. „Irgendwann hab ich gemerkt: Wow Wahnsinn! Sehr spannend!“
Als natürlich und nicht aufgesetzt sollen auch Edwins und Heidis drei Kinder (21, 20 und 14 Jahre alt) den Glauben erleben. Die Heilige Messe am Sonntag – meistens in ihrer Gemeinde Krim im 19. Bezirk – ist ein Fixpunkt für Edwin und Heidi. Für die Kinder ist der Gottesdienstbesuch, seitdem sie alleine daheim bleiben können, freiwillig.
Im Advent und in der Fastenzeit startet die ganze Familie schon seit vielen Jahren auf eine ganz besondere Weise in den Tag. „Wir setzen uns 10 bis 15 Minuten zusammen, zünden eine Kerze an und lesen einen Text.“ Jeden Tag übernimmt ein anderes Familienmitglied die Vorbereitung und wählt einen Text aus. „Als die Kinder kleiner waren, haben sie oft etwas aus der Kinderbibel genommen. Jetzt sind es meistens die Lesungen des Tages.“
Es werden Gedanken ausgetauscht, manchmal wird diskutiert. Dass auch die beiden Älteren nach wie vor mitmachen und extra früher aufstehen, überrascht und freut Edwin. „Studenten haben ja eigentlich einen anderen Lebensrhythmus. Aber aus der Tatsache, dass sie immer noch teilnehmen, schließe ich, dass es ihnen taugt.“
Um Gott im Alltag zwischen seinem Beruf als Richter am Bezirksgericht, der Familie, Freunden und Pfarre nicht zu vergessen, hat Edwin an seinem Schlüssel ein kleines Glöckchen befestigt. „Immer wenn ich zum Schlüsselbund greife und es klingelt, denke ich ‚Ja, Gott ist da‘.“
Einmal im Monat trifft sich Edwin mit anderen Gleichgesinnten morgens in der Ruprechtskirche im 1. Bezirk. Begonnen haben die Treffen mit einem Freund, mittlerweile kommen an die zehn Leute. „Wir tun nichts anderes als zwanzig Minuten schweigen, danach gehen wir was frühstücken.“
In seiner Pfarre leitet Edwin Wortgottesfeiern. „Die sind zwar nicht übermäßig gut besucht, aber es bringt enorm viel für mich“, sagt er. Edwin bereitet dafür einen kleinen Impuls vor, immer eine „sehr persönliche Geschichte“. Das Besondere: „Das ist von Laien für Laien.“ Zur Sprache kommen dabei auch seine Zweifel und die Herausforderungen in Beruf und Familie.
Edwins großes Anliegen: „Ich will Gott nicht als Superspaßbremse rüberkommen lassen. Sondern als jemanden, der zu unserem Leben dazugehört.“
Bis zur Begegnung mit seiner heutigen Frau kann Edwin wenig mit gläubigen Menschen anfangen.
„Im Advent und in der Fastenzeit startet die ganze Familie auf besondere Weise in den Tag. Wir setzen uns 10 bis 15 Minuten zusammen, zünden eine Kerze an und lesen einen Text.“ (Edwin Beer)
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