„Ich kann nicht zu einem Kind sagen: Jetzt begeistere dich doch für Jesus! Das macht der liebe Gott – wir müssen aber die Gelegenheit schaffen.“ (Janka)
„Ich kann nicht zu einem Kind sagen: Jetzt begeistere dich doch für Jesus! Das macht der liebe Gott – wir müssen aber die Gelegenheit schaffen.“ (Janka)
Janka Riedenauer bezieht Gott auch in ihre Wochenendpläne mit ein und gibt Kindern bei der „Katechese des Guten Hirten“ die Gelegenheit, sich für Jesus zu begeistern.
Was machen wir am Wochenende? Über Fragen wie diese kann man sich als Ehepaar ziemlich in die Haare kriegen.
Die Weigelsdorferin Janka Riedenauer weiß aus eigener Erfahrung wie es ist, wenn sich die eigenen Vorstellungen für die Wochenendgestaltung nicht mit denen des Ehepartners decken. „Ich hatte mir zum Beispiel gewünscht, dass wir als Familie einen gemütlichen Tag zu Hause verbringen. Markus möchte aber nach Wien und dort ins Weltmuseum.“
Ließe Janka in so einer Situation ihren unmittelbaren Emotionen freien Lauf, würde sie ihrem Mann Markus unmissverständlich deutlich machen, wie schlecht sie seine Idee findet. Wenn sie sich jedoch – wie sie es nennt – rechtzeitig ertappt, kann sie ihrem Mann zuerst einmal richtig zuhören und versuchen, seine Beweggründe zu verstehen.
Für die 39-jährige Tierärztin, die aus Ungarn stammt und derzeit mit ihrem vierten Kind in Karenz ist, hat das ganz viel mit Gehorsam und mit Gott zu tun.
Das mag überraschen, doch Janka erklärt das so: „Gehorsam meint, dass ich auf den lieben Gott höre. Und Gott spricht sehr oft durch andere zu mir. Durch Markus, durch die Kinder, durch die Lebensumstände.“ In den großen und kleinen Entscheidungen will Janka fragen: „Was ist jetzt dran, lieber Gott?“
Janka und ihr Mann Markus sind Teil der Schönstattbewegung, die 1914 vom deutschen Priester Josef Kentenich gegründet wurde. Einmal pro Monat treffen sie sich in ihrer Kleingruppe mit anderen Paaren, kauen Themen wie eben „Gehorsam“ durch und fragen, wie sich das im Alltag umsetzen lässt.
Ihren Weg zu Schönstatt sieht Janka von Gott geführt. „Wir haben die Gemeinschaft Schritt für Schritt kennengelernt und es ist immer stimmiger geworden.“ Es ist vor allem der Geist der Freiheit, den sie bei Schönstatt wahrnimmt, der sie begeistert. „Pater Kentenich hat gesagt: Gott will keine Galeerensklaven, er will freie Ruderer haben.“
Freiheit und Freiwilligkeit sind für Janka auch in der religiösen Erziehung zentral. „Ich kann nicht zu einem Kind sagen: Jetzt begeistere dich doch für Jesus! Das macht der liebe Gott, wir müssen aber die Gelegenheit schaffen.“ Um solche Möglichkeiten anzubieten, veranstaltet Janka in ihrer Pfarre in Weigelsdorf die „Katechese des Guten Hirten“, einen wöchentlichen Glaubenskurs für Kinder nach der Pädagogik von Maria Montessori.
„Die Kinder kommen sehr gerne, sie lieben die Materialien“, erzählt Janka. Biblische Gleichnisse nachspielen, Kerze anzünden, das Land Israel oder die Utensilien der Heiligen Messe kennenlernen: Bei der „Katechese des Guten Hirten“ beschäftigen sich die Kinder mit den vorbereiteten Materialien und lernen bei der wöchentlichen kurzen Präsentation über Jesus und die Kirche.
Das Erstaunliche: Die Atmosphäre ist ruhig und konzentriert. „Die Kinder sitzen im Raum an ihren Tischen oder auf dem Boden auf Teppichen und sind in ihre Arbeiten vertieft.“ Wenn es besonders still ist, tut Janka etwas, was ihr daheim mit ihren vier Kindern kaum möglich ist: „Ich setze mich dort in die Gebetsecke und atme durch. Alle sind beschäftigt und glücklich mit ihrer Sache und ich weiß: Das habe nicht ich gemacht.“
„Gehorsam meint, dass ich auf den lieben Gott höre. Und Gott spricht sehr oft durch andere zu mir. Durch Markus, durch die Kinder, durch die Lebensumstände.“ (Janka Riedenauer)
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