Jan Ungar: „Gerade in der Weihnachtszeit tue ich mir schwer damit, dass der Fokus in unserer Gesellschaft nicht auf Jesus liegt. Und ich merke, dass mich das auch beeinflusst.“
Jan Ungar: „Gerade in der Weihnachtszeit tue ich mir schwer damit, dass der Fokus in unserer Gesellschaft nicht auf Jesus liegt. Und ich merke, dass mich das auch beeinflusst.“
Beim Redewettbewerb oder auf der Musicalbühne: Jan Ungar (15) erzählt gern von Jesus. Rund um Weihnachten denkt er an seine verstorbene Mama und macht sich den wahren Sinn des Festes bewusst.
Nein, auf den Mund gefallen ist Jan Ungar nicht. Der 15-Jährige redet gern und sagt, was er sich denkt „Ich bin ein Mensch, der seine Klappe weit offen hat“, sagt Jan und lacht. Dass er Jesus lieb hat und ihm der Glaube wichtig ist, verschweigt er nicht.
Da nutzt er schon mal einen Redewettbewerb in der Schule, um vor großem Publikum über Jesus zu sprechen. „Da waren ein- oder zweihundert Leute, denen ich sonst nicht von Jesus erzählen hätte können.“
Was der Schüler aus Eggendorf bei Wiener Neustadt aber noch viel schwieriger als reden findet: Sich so zu verhalten, wie Jesus es vorgelebt hat. „Da merk‘ ich, dass ich noch an mir arbeiten muss.“
Bühnenerfahrung wie beim schulischen Redewettbewerb ist für Jan aber nichts Neues. Erst am 8. Dezember stand der Schüler in der Wiener Stadthalle beim Musical „Ruth“ auf der Bühne.
Zwei Wochen vor Weihnachten haben die Kinder und Jugendlichen von Kisi die Geschichte von Ruth, der Urgroßmutter von König David, in der ausverkauften Halle aufgeführt.
Jan war Teil des Tanz-Ensembles. Seit er sechs Jahre alt ist, ist er bei Kisi – God’s singing Kids, die mit Liedern und Musicals international unterwegs sind und von Gott erzählen.
„Musical spielen hat mir sehr getaugt. Und das auf der Basis des Glaubens zu machen, ist super“, schwärmt Jan.
Er trifft sich regelmäßig mit anderen Jugendlichen und Kindern, um zu singen, zu tanzen und Schauspiel zu üben und reiste mit Kisi unter anderem nach Uganda, Holland, Irland, Italien und Deutschland.
Als eifriger Stern namens Figaro kündete er zum Beispiel im Musical „Sternstunde in Bethlehem“ den Menschen das Kommen des Messias im Stall von Bethlehem.
Jan entfaltet bei Kisi seine Talente und vertieft seinen Glauben. „Mir wurde dort viel zugetraut, und ich habe ein starkes Fundament bekommen.“ Jesus, ich vertraue auf dich!
Kurz bevor Jan als Sechsjähriger bei Kisi beginnt, stirbt seine Mutter an Krebs. Drei Tage vor Weihnachten, am 21. Dezember 2009 verliert sie den jahrelangen Kampf gegen die Krankheit und hinterlässt Jan, seine zwei Brüder und seinen Vater.
Der Tod seiner Mutter ist immer wieder Thema zwischen Jan und Gott. „Es gibt Situationen, da denke ich: Hey Gott, was soll das alles? Wenn das dein guter Plan für mein Leben ist, kann ich mich nicht drüber freuen.“ Und dann gibt es Phasen, in denen er einen inneren Frieden spürt.
Er erinnert sich an eine Gebetszeit vor Jesus im Allerheiligsten, bei der er versucht, Jesus seinen Schmerz zu übergeben. Er betet: ‚Jesus, ich vertraue auf dich!‘ „Es war dann leichter. Aber das ist leider kein Dauerzustand.“
Jan weiß, dass so ein Trauerprozess in Etappen verläuft, und die Trauer in bestimmten Lebensphasen stärker sein kann.
Weihnachten feiert Jan zu Hause mit seiner Familie: Kindermette am Nachmittag, gemeinsames Essen, Singen vor dem Christbaum und Geschenke überreichen stehen auf dem Programm. In der Nacht die Christmette.
Jan will sich wieder neu bewusst machen, was es heißt, dass Gott Mensch geworden ist. Und dass Jesus versprochen hat, wieder zu kommen.
Das fällt ihm angesichts des allgegenwärtigen Trubels in der Weihnachtszeit gar nicht so leicht. „Ich tu mir schwer damit, dass der Fokus in unserer Gesellschaft nicht auf Jesus liegt. Und ich merke, dass mich das auch beeinflusst.“
Was ihm hilft: In die Christmette gehen, dort „einfach mal runterkommen“ und alles, was ihm schwer auf dem Herzen liegt, beim Jesuskind abladen.
Kisi – God’s singing Kids: am 8. Dezember stand der Schüler in der Wiener Stadthalle beim Musical „Ruth“ auf der Bühne.
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