Fritz: „Ich liebe die Zeiten der Inspiration, wo ein Wort oder eine Melodie in die Seele dringt und ich daraus ein Lied formen darf.“
Fritz: „Ich liebe die Zeiten der Inspiration, wo ein Wort oder eine Melodie in die Seele dringt und ich daraus ein Lied formen darf.“
Der Kinderarzt Fritz Horak aus Stammersdorf erzählt, was eine Pizzeria mit seiner Berufung zum Diakon zu tun hat und warum er derzeit aus Dankbarkeit ein Ave Maria vertont.
Der heilige Stephanus selbst, erster Diakon der Kirchengeschichte, steht Pate, als Fritz Horak seiner Frau Grete das erste Mal vom Wunsch, Diakon zu werden, erzählt. „San Stefano“ heißt die Pizzeria in der Wiener Innenstadt, in der Fritz und Grete an einem regnerischen Dezemberabend bei Pizza und Rotwein über Fritz‘ mögliche Berufung sprechen.
Die Frage, ob er Diakon werden soll, beschäftigt ihn zu diesem Zeitpunkt bereits einige Wochen. „Die erste Sehnsucht tauchte bei mir auf, als ich bei einem Einkehrwochenende einem anderen die Füße wusch. Ich fühlte mich dabei ganz in meiner Mission“, erinnert sich der 45-jährige Familienvater aus dem 21. Bezirk.
Wenig später sitzt Fritz im Musical ‚Schikaneder‘ im Raimundtheater und hat den Eindruck, Gott legt ihm beim Zuschauen die Berufung direkt ins Herz. Bei einer Hochzeitsszene im Musical tut sich – auch dank der schönen Musik - der Himmel auf, sagt Fritz.
„Ich war wirklich ‚geflasht‘, um es mit den Worten meiner Kinder zu sagen.“ Kurz darauf fragt ihn sein Tischnachbar bei einem Begräbnis, ein Diakon, wie aus dem Nichts, ob dieser Weg nicht auch etwas für ihn wäre. „Okay, ich hatte es langsam verstanden“, resümiert er schmunzelnd.
Er spricht mit seiner Frau, engen Freunden und dem Verantwortlichen der Diakonenausbildung. Um nichts zu überhasten und sich zunächst theologisch auszubilden, meldet er sich für die Theologischen Kurse an.
Die Ausbildung zum ständigen Diakon startet Fritz im Jänner 2019.
So sicher sich Fritz mit seiner Berufung ist, so unklar ist ihm noch, wie genau sein diakonaler Dienst aussehen wird. „Ich spüre immer mehr einen Ruf zu den Ärmsten unserer Gesellschaft, zu denen, die am Rand stehen.“
Gott wird ihm zeigen, wo genau er ihn haben will, ist er sich sicher. Auch, woher er die Zeit dafür nehmen soll. Als Kinderarzt und Leiter eines Allergiezentrums, Familienvater und engagiertes Mitglied in seiner Pfarre Cyrill und Method ist Fritz sehr eingespannt.
„Wenn der Herr will, dass ich diesen Weg gehe, wird er mir auch die Mittel dazu geben. Das habe ich bisher immer so erlebt und darauf vertraue ich fest.“
Die Sonntagsmesse, das Morgengebet – wenn der innere Schweinehund ihn nicht am frühen Aufstehen hindert –, das Lesen in der Bibel und die Musik sind für Fritz wichtig, um mit Gott in Verbindung zu bleiben. Vor allem die Musik.
„Musik ist mein Leben und mein besonderer Zugang zum Herrn. Wenn ich beim Lobpreis singe, oder in der Messe musiziere, fühle ich mich ganz mit dem Herrn verbunden.“
Über die Musik will Fritz anderen das weitergeben, was er im eigenen Leben von Gott erfahren hat. Er schreibt auch eigene Lobpreislieder und veröffentlicht 2016 mit einer befreundeten Musikerin „Himmelweit“, eine CD auch mit eigenen Liedern. „Ich liebe die Zeiten der Inspiration, wo ein Wort oder eine Melodie in die Seele dringt und ich daraus ein Lied formen darf.“
Auch momentan ist er am Komponieren: „Seit Neuestem versuche ich mich auch selber kompositorisch in der sakralen Chormusik und schreibe gerade Jesus aus Dank für meine Berufung ein „Ave Maria“ für seine Mutter.“
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