Klaus Wiklicky: „Beim Ministrieren erlebe ich die Heilige Messe anders, als wenn ich in der Kirchenbank sitze. Man ist einfach näher dabei und macht etwas.“
Klaus Wiklicky: „Beim Ministrieren erlebe ich die Heilige Messe anders, als wenn ich in der Kirchenbank sitze. Man ist einfach näher dabei und macht etwas.“
Klaus Wiklicky ministriert das erste Mal mit acht Jahren. In der Hauptschule wird er dafür belächelt, heute ist er der älteste Ministrant in seiner Pfarre und spricht auch mit seinen Studienkollegen gerne über seinen Glauben.
Am leichtesten, sagt Klaus Wiklicky, geht das Beten, wenn er sich bewegt. Beim Wandern oder Laufen, wenn der Kopf frei wird. Oder auf den Zugfahrten am Wochenende zwischen Retz, seinem Heimatort, und Wien, wo der 26-Jährige an der Technischen Universität Bauingeneurwesen studiert.
Beten ist für Klaus, „wie wenn man sich bei einem Glas Wein zusammen setzt und über den Tag unterhält.“ Unkompliziert und direkt erzählt der Student dem lieben Gott, was ihn beschäftigt. „So schaut’s aus, was sagst du? sage ich dann“, schildert Klaus.
Und was sagt Gott? Klaus muss lachen. „Meistens nicht viel.“ Antworten bekommt der Niederösterreicher dennoch. „Gott antwortet eher durch ein Gefühl. Wenn ich etwas mache und ein gutes Gefühl dabei habe, denke ich: Das sollte passen. Das könnte er gemeint haben.“ Und umgekehrt: „Wenn ich Blödsinn gemacht habe, spüre ich, das hätte ich anders machen sollen.“
Unter der Woche lebt Klaus in Wien und studiert, am Wochenende fährt er meistens nach Retz. Dort ist er verwurzelt, engagiert sich bei der Freiwilligen Feuerwehr und in der Pfarre.
Seit er acht Jahre alt ist, ministiert er. „Ich habe mich sehr gefreut, dass ich nach der Erstkommunion ministieren durfte“, erinnert er sich. „In der Hauptschule war es dann nicht so leicht, da wurde ich belächelt. Aber ein Freund und ich, wir haben durchgebissen. Und irgendwann wird man älter und lässt sich nicht mehr so von anderen beeinflussen.“
Die älteren Ministranten in der Pfarre beeindrucken ihn und sind seine Vorbilder. Klaus bekommt beim Ministrieren immer mehr Aufgaben übertragen und wächst auch innerlich mit der Verantwortung. „Dadurch war ich auch bereit, dabei zu bleiben. Man will sich ja als Mensch entwickeln.“
Klaus übernimmt Ministrantenstunden und wird in die Liturgievorbereitungen miteinbezogen. Die Heilige Messe erlebt er beim Ministrieren anders mit, als wenn er in der Kirchenbank sitzt. „Man ist einfach näher dabei und macht etwas.“
Heute ministriert Klaus mindestens einmal pro Woche und unterstützt die kleinen Ministranten, „wenn es Probleme gibt oder wenn sie Hilfe brauchen.“
Mit seinen Studienkollegen kommt Klaus immer wieder über den Glauben ins Gespräch. „Ich binde es nicht jedem auf die Nase, aber ich sage schon offen, dass ich am Sonntag in die Messe gehe und gläubig bin.“ Manche fragen ihn, warum er das immer noch macht. Andere erzählen über ihren eigenen Zugang zu Religion.
Klaus findet: „Ich werde nicht jeden bekehren, aber ich finde es gut, wenn wir über den Glauben reden.“
Klaus Wiklicky: „Ich binde meinen Glauben nicht jedem gleich auf die Nase, aber ich sage schon offen, dass ich am Sonntag in die Messe gehe und gläubig bin.“
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