Kristina: „Wenn man mit Frauen zu tun hat, die so eine tiefe Gottesverbundenheit haben, bleibt das nicht ohne Auswirkung.“
Kristina: „Wenn man mit Frauen zu tun hat, die so eine tiefe Gottesverbundenheit haben, bleibt das nicht ohne Auswirkung.“
Kristina erlebt, wie Gott sie führt: an ihre Arbeitsstelle, während ihrer Scheidung und beim Glücklichwerden.
Der Scheidungstermin vor Gericht ist eine unangenehme Situation. Als Kristina Kossuth sich nach neunzehn Jahren Ehe von ihrem Mann scheiden lässt, ist sie vor diesem Termin sehr nervös. „Ich war noch nie bei Gericht und hatte davor einen irren Bammel“, erzählt die 49-Jährige. „Ich war zu früh dort und habe gebetet. Und plötzlich war meine Nervosität weg.“ Sie bittet den Heiligen Josef um Beistand und hat den Eindruck, „es ist jemand da, der auf mich schaut. Ich bin rundum beschützt.“
Es sind leidvolle Erfahrungen wie ihre Scheidung, in denen Kristina, Mutter dreier jugendlicher Kinder, besonders intensiv spürt, dass Gott da ist. „Ich habe das Gefühl, dass Gott mich durch gewisse Dinge, die Leid verursachen, lenkt.“
So wie bei der Fehlgeburt, die sie zwischen dem zweiten und dritten Kind hat. Als sie das Baby verliert, findet sie Trost im Gebet. Und – für Kristina eine starke Erfahrung – Jahre später spricht sie mit einem Priester über das Kind, spürt, dass es bei Gott ist und wie Gott ihren Schmerz heilt.
Als besondere Fügung sieht Kristina ihre Arbeit beim internationalen Säkularinstitut Madonna della Strada als Assistentin der Generalleiterin. „Die Stelle, die ich davor hatte, war grauenhaft und ich habe lange nichts Neues gefunden. Dann hat sich der Job im Säkularinstitut ergeben und im Jänner 2015 habe ich dort begonnen.“
Hier lernt Kristina viele beeindruckende Frauen kennen, die unverheiratet sind und ihr Apostolat in ihrem Alltag und in ihrem Beruf leben. „Diese Arbeit hat mich total positiv beeinflusst. Wenn man mit Frauen zu tun hat, die so eine tiefe Gottesverbundenheit haben, bleibt das nicht ohne Auswirkung.“ Das Vertrauen in Gott, das sie bei diesen Frauen aus der ganzen Welt erlebt, beeindruckt sie tief.
Mit ihrer Chefin hat Kristina viele Gespräche, gerade in der schwierigen Zeit rund um ihre Scheidung. „Zum Beispiel als ich unser Haus in Niederösterreich verkaufen musste und die Kinder nicht alle glücklich mit dem Umzug nach Wien waren. Das war am Beginn des Advents. Meine Chefin hat mir den Hinweis gegeben, dass der Beginn des Kirchenjahres eigentlich ein guter Moment für so einen Neubeginn ist.“
Dieser kleine Perspektivenwechsel hilft Kristina, auch in der Kommunikation mit ihren Kindern. Ein anderer Rat ihrer Chefin, den Kristina beherzigt: „Wenn man alleine ist, hat man niemanden, bei dem man abends alles abladen kann. Meine Chefin hat gesagt: Wenn du am Abend im Bett liegst und Sorgen hast, stell dir vor, dass du dich in die Arme Gottes legst.“
Gott erfährt Kristina als barmherzigen Vater, der da ist, wenn sie einsam ist. Mit ihm spricht sie auch darüber, wie sie ihr Leben nach der Scheidung am besten meistern kann. „Ich muss versuchen, glücklich zu werden, in der Situation wie sie jetzt ist. Familie soll trotzdem Familie bleiben, vor allem für die Kinder. Das ist nicht immer leicht, aber ich bin zuversichtlich, dass es mit Gottes Hilfe funktionieren wird.“
Kristina: „Ich muss versuchen, glücklich zu werden, in der Situation wie sie jetzt ist. Familie soll trotzdem Familie bleiben, vor allem für die Kinder.“
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