Barbara Bulla: „Gott hat uns unsere Talente gegeben, und er will, dass wir sie nutzen zu seiner Ehre.“
Barbara Bulla: „Gott hat uns unsere Talente gegeben, und er will, dass wir sie nutzen zu seiner Ehre.“
Die Frage, was Gottes Wille für ihr Leben ist, beschäftigt die Studentin Barbara sehr und macht ihr lange Zeit Angst. Sie lernt: Gott will, dass ich glücklich bin.
Es gibt diese Momente im Glauben, in denen man auf einmal etwas besser versteht. In denen das ins Herz sickert, was man vorher mit dem Kopf wusste. Im Leben von Barbara Bulla ist das die Erkenntnis, dass Gott will, dass sie glücklich ist.
Barbara erfährt schon in ihrer Kindheit viel über Gott. „Man hat mir immer gesagt, dass Gott ein liebender Vater ist, der das Beste will. Vor zwei Jahren habe ich verstanden, dass das auch für mich gilt.“
Die Frage, wie der Wille Gottes mit dem, was sie sich wünscht, zusammen passt, beschäftigt die Studentin der Zahnmedizin sehr. Verlangt Gott von ihr etwas, was sie selbst nicht will? Vielleicht gar, dass sie ins Kloster geht? „Ich hatte Angst, dass er will, dass ich Nonne werde.“
Seit Barbara klein ist, spielt Gott eine Rolle in ihrem Leben. Die 22-Jährige hat einen österreichischen Vater und eine ungarische Mutter. Nach der Scheidung ihrer Eltern lebt sie hauptsächlich in Ungarn. „In der Familie von Mama war der Glaube wichtig. Ich war immer in katholischen Schulen, auch im Internat der Jesuiten. Ich habe das sehr genossen.“
Als Barbara nach Wien zum Studieren kommt, findet sie Anschluss in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG). Die „Bible studies“dort, wöchentliche Treffen, in denen biblische Texte durchgekaut werden, sind für sie sehr wertvoll.
Im vergangenen Frühling reist die Barbara mit einer Gruppe von Studenten nach Rom. ‚Nun run‘ nennt sich diese Reise, die die KHG für junge Frauen organisiert, mit dem Ziel, Ordensfrauen und ihr Leben kennen zu lernen. „Wir haben verschiedene Klöster besucht und mit Nonnen gesprochen“, erzählt Barbara. Eine der Ordensfrauen sagt etwas, das die Studentin sehr berührt: „Sie hat gesagt, wenn Gott jemanden im Kloster haben will, dann zeigt er das eindeutig. Wenn er also will, dass ich Nonne werden soll, werde ich keine Angst haben.“
Bei einem anderen von der KHG organisierten Wochenende zum Thema „Berufung“ hört Barbara ebenfalls etwas, das ihr die Angst vor den Plänen Gottes nimmt. „Gott hat uns unsere Talente gegeben, und er will, dass wir sie nutzen zu seiner Ehre.“ Für Barbara ist das ein Zeichen, dass sie das Studium der Zahnmedizin, das sie sehr liebt, so gut sie kann, weitermacht. Und gleichzeitig offen bleibt für das, was Gott ihr in Zukunft sonst noch zeigen wird.
In den vergangenen Jahren hat Barbara außerdem gelernt, dass sie zu Gott so kommen kann, wie sie ist. „Gott ist nicht wie ein Direktor in der Schule. Ich kann ehrlich sein und einfach ich sein.“ Sie bringt Gott ihre Bitten, „nicht nur die großen, noblen“, und erlebt, dass er sie erhört. Und ihr plötzlich „wie ein Blitz“ ein passendes Thema für die Diplomarbeit einfällt, nach dem sie so lange gesucht hat.
Wenn es anders kommt, als Barbara gebetet hat, fragt sie Gott warum. „Es kommt oft anders, meistens wenn es um Jungs geht. Wenn mir einer gefällt, der meiner Meinung nach sehr gut zu mir passt und es dann nicht klappt.“ Im Nachhinein ist Barbara aber oft froh darüber und findet, dass es „eh ganz gut so ist.“
Barbara Bulla: „Gott ist nicht wie ein Direktor in der Schule. Ich kann ehrlich sein und einfach ich sein.“
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