Katrin: "Wenn Kinder auf einmal abends mit ihren Eltern beten möchten oder Fragen über Gott und Religion stellen, spüre ich: Da wirkt überall der Heilige Geist.“
Katrin: "Wenn Kinder auf einmal abends mit ihren Eltern beten möchten oder Fragen über Gott und Religion stellen, spüre ich: Da wirkt überall der Heilige Geist.“
Katrin Hense ist Religionslehrerin an einer Volksschule und erlebt jeden Tag, wie offen Kinder für Gott sind. Und wie Gott im Religionsunterricht wirkt.
Bevor Katrin Hense morgens aus dem Bett steigt, betet sie. „Ich weiß, dass ich keine Ruhe mehr habe, sobald ich aufsteh’“, sagt die 41-jährige Mutter zweier Kinder aus Traiskirchen lachend. Katrin bittet Gott um Beistand und vertraut ihm ihren Tag an. Von Kindheit an gehört der Glaube zu ihrem Leben, am Sonntag in die Kirche zu gehen ist stets selbstverständlich.
Ihre ganze Familie ist engagiert in der Pfarre. Von klein auf mitten drin im kirchlichen Leben und mit Gott verbunden, entwickelt sich Katrins Glaube mit den Jahren weiter. „Zuerst war es natürlich ein kindlicher Glaube, und der ist dann immer mehr gewachsen“, erzählt Katrin. „Auch durch Situationen, die nicht gelaufen sind, wie man es sich wünscht.“
Den plötzlichen Tod ihres Großvaters zum Beispiel erlebt Katrin als Jugendliche besonders schmerzhaft. Und dennoch, mitten im Schmerz, ist da auch die Gewissheit, dass der Opa bei Gott im Himmel und damit auch ihr nahe ist. Oder während einer schwierigen Zeit im Gymnasium: „Abends im Bett habe ich damals bei Gott Rat gesucht und Hilfe bekommen.“ Ein Salesianerpater, Lehrer an der Schule, wird für Katrin zur Vertrauensperson. „Das war ein Mensch, bei dem man gespürt hat, dass man in dem Moment für ihn die wichtigste Person ist. Er hatte ein großes Herz.“
Katrin ist sich sicher, dass er ihr von Gott an die Seite gestellt wurde. Mit dem Priester bleibt sie über die Schulzeit hinaus verbunden. Sie trifft ihn über viele Jahre regelmäßig zum Beichten und Reden.
Heute ist Katrin selbst Lehrerin. An einer Volksschule im Bezirk Baden unterrichtet sie mit Begeisterung Religion. Begeistert sind auch die Kinder, und – so erlebt es Katrin – sehr offen für religiöse Fragen und Gott. „Kinder in dem Alter hungern fast nach Religion.“
Katrins Anliegen: „Ich will den Kindern vermitteln, dass sie vor aller Leistung und trotz aller Schuld von Gott geliebt werden. Und auch, dass sie Verantwortung für sich selbst und füreinander haben.“ Wenn Eltern ihr erzählen, dass ihr Kind auf einmal abends mit ihnen beten möchte oder Fragen über Gott und Religion stellt, oder wenn ein Kind im Unterricht sagt, ‚Bei Gott kann ich nichts falsch machen‘, spürt Katrin: „Da wirkt überall der Heilige Geist.“
Dass Gott wirkt, merkt Katrin auch dann, wenn ein Kind den Wunsch äußert, sich taufen zu lassen. Auch Kinder, die nicht getauft sind, können am Religionsunterricht teilnehmen. Und manche von ihnen entscheiden sich ganz bewusst, Jesus als Freund zu haben und möchten getauft werden. „Es gibt jedes Jahr zumindest ein Kind, das sich taufen lässt. Das ist immer sehr schön.“
Die Kinder ernst nehmen, sie so annehmen, wie sie sind – das ist Katrins Motto als Lehrerin. Und sie freut sich, wenn sich ehemalige Schüler auch Jahre später positiv an den Religionsunterricht erinnern. „Ein Schüler war ein richtiger Strizzi, es war nicht leicht mit ihm. Aber ich hatte trotzdem einen guten Draht zu ihm. Nach zwanzig Jahren hat er mich im Supermarkt angesprochen und sich bedankt, dass ich ihn so genommen habe, wie er ist.“
Katrin liebt ihre Schüler und ihren Beruf. „Ich gehe jeden Tag gerne arbeiten. Und es ist so schön, wenn die Kinder sagen: ‚Können wir nicht mehr Stunden Religion haben?‘“
Katrin Hense: "Besonders freut es mich, wenn eines meiner Schulkinder den Wunsch äußert, sich taufen zu lassen. Denn auch Kinder, die nicht getauft sind, können am Religionsunterricht teilnehmen."
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