Veronika Rella: „Ich habe mich einfach dazu entschieden, zu glauben, dass Jesus in der Eucharistie wirklich da ist. Es war eine reine Vernunftentscheidung".
Veronika Rella: „Ich habe mich einfach dazu entschieden, zu glauben, dass Jesus in der Eucharistie wirklich da ist. Es war eine reine Vernunftentscheidung".
Zwischen Windelwechseln, Staubsaugen und Baby in den Schlaf wiegen gewinnt
Veronika Rella oft eine neue Perspektive – wenn sie die Situationen annimmt, wie sie sind.
Manchmal ist es eine unaufgeregte, nüchterne Entscheidung, die den Weg in die Tiefe bahnt. Veronika Rella hat das erlebt. „Ich habe mich einfach dazu entschieden, zu glauben, dass Jesus in der Eucharistie wirklich da ist. Es war eine reine Vernunftentscheidung.“
Veronika, damals Mitte zwanzig, begeistert vom lebendigen Glauben in einer Freikirche, nähert sich wieder der katholischen Kirche an. Obwohl sie anfangs skeptisch ist. „Ich wusste, dass es in meiner Heimatpfarre Leute gibt, denen die Eucharistie viel bedeutet. Ich wollte aber nicht daran glauben, denn das hätte bedeutet, dass ich wirklich katholisch bin.
Dabei wollte ich gar keiner bestimmten Konfession angehören, sondern einfach nur Christ sein. Aber das klappt nicht. Ich kann nicht überall dazu gehören.“
Veronika lässt sich auf die katholische Kirche ein. Und findet in ihr die Quellen, aus denen sie leben will. „Bei der Heiligen Messe oder in der eucharistischen Anbetung gibt es oft Momente, in denen ich etwas spüre, das nicht von mir kommt, sondern von Gottes Gegenwart.“
In einer Entscheidung kann enorme Kraft liegen – für Veronika ist diese Erkenntnis auch ein Schlüssel für eine gelingende Ehe. Seit zehn Jahren ist die 34-jährige Niederösterreicherin glücklich mit Stephan verheiratet. „Wenn ich mal enttäuscht bin oder mich ärgere, denke ich daran, dass ich mich dazu entschieden habe, Stephan zu lieben“, sagt die vierfache Mutter.
„Wir beide stellen uns nicht die Frage, ob wir einander eh noch lieben. Weil wir uns für den anderen als Person entschieden haben, auch wenn uns am anderen etwas stört.“
Veronika und ihr Mann wissen, dass sie etwas für eine gute Ehe und ein glückliches Familienleben tun können. „Man kann lernen zu lieben. Es ist nicht Zufall oder hängt von Gefühlen ab, ob wir eine gute Ehe führen.“
Derzeit absolvieren die beiden die Akademie für Ehe und Familie. „Wir hatten den Wunsch, uns noch mehr mit dem Thema zu befassen und irgendwann einmal Ehevorbereitung für andere Paare zu machen. Bei dieser zweijährigen Ausbildung lernen wir fundiert, wie eine Ehe gelingen kann.“
Dass die Liebe zwischen Mann und Frau die Liebe Gottes in der Welt abbildet, ist für Veronika nicht nur ein frommer Gedanke. „Gott hat ein Geheimnis in die Ehe gelegt. Das erleben wir, trotz anstrengenden Alltags, und dieser Gedanke hilft sehr.“
Anstrengend ist der Alltag mit vier Kindern zwischen zehn Monaten und neun Jahren allemal. Für Stille und Gebet bleibt da oft keine Zeit. Oder wie es Veronika ausdrückt: „Nicht immer habe ich die nötige Disziplin. Ein Kreuzzeichen beim Aufstehen, eines beim Schlafengehen. Das ist dann alles, was ich schaffe.“
Zwischen Windelwechseln, Staubsaugen und Baby in den Schlaf wiegen ist es immer wieder die Entscheidung, die ihr eine neue Perspektive schenkt. Veronika entscheidet sich, die Situationen zu nehmen wie sie sind.
„Wenn ich verschütteten Saft aufwische. Oder wenn der Kleine nicht einschlafen will und ich schon sehr ungeduldig bin.“ Richtig zu beten, sagt Veronika, schafft sie in diesen Momenten nicht. „Das ist dann mein Gebet: Dass ich es akzeptiere und Gott gebe. Diese Zeit opfere ich für Gott.“
Veronika Rella: „Wir wissen, dass wir etwas für eine gute Ehe und ein glückliches Familienleben tun können. Man kann lernen zu lieben. Es ist nicht Zufall oder hängt von Gefühlen ab, ob wir eine gute Ehe führen.“
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