Was ist ein Sakrament?
In der koptisch-orthodoxen Kirche sind die Sakramente Mysterien oder himmlische Gaben, die nur von Bischöfen und Priestern gespendet werden dürfen.
Durch die Bibel, durch Erklärungen der Kirchenväter sind die Macht und die Wirkung dieser heiligen Mysterien erwiesen worden.
Das griechische Wort mysterion ist nicht gleichbedeutend mit dem lateinischen Wort sacramentum.
Mysterium betont das Ereignishafte, Feierliche, das durch die Gnade Gottes unter Mitwirkung des Menschen erreichte Heil.
Die Sakramente sind SINN-volle und NOT-wendige Vollzüge in konkreten Lebensphasen. Dabei stehen diese in enger Einheit mit dem Wort Gottes und der Ortskirche.
Im Zentrum steht der Begriff sacramentum (Eid, Pfand, Vertrag), mit einer auch juridischen und sachlichen Bedeutung.
Die Theologie spricht von Jesus Christus als dem Ursakrament und der Kirche als dem Wurzelsakrament aller Sakramente.
Es geht um das Heilshandeln Gottes und das freie „Ja“ des Menschen.
Neben dem Wort Gottes kommt der materiellen Gestalt (Wein, Wasser, Öl u. a.) große Bedeutung zu. Die Einsetzung durch Jesus Christus stellt einen gewissen Streitpunkt in der Ökumene dar.
Sakramente sind Zeichenhandlungen, die Gottes Liebe zu uns Menschen sichtbar und spürbar machen wollen. Sie werden durch begleitende Worte verdeutlicht.
In einigen der evangelischen Konfessionsfamilie zugehörigen Kirchen wird ausschließlich die Glaubenstaufe bzw. Erwachsenentaufe praktiziert, z. B. bei den Baptisten.
Was lässt sich in einem Bild sagen?
Koptische Kirche. Bei der Taufe ist Kind mit einer liturgischen Mütze bekleidet.
Die Kommunion wird bei den Orthodoxen so gespendet, dass das in den Kelch mit Wein versenkte Brot mittels eines Löffels in den Mund ausgeteilt wird;
Priesterweihe im Stephansdom
Eine „Erwachsenentaufe“ bei den Baptisten.
Wie viele Sakramente gibt es?
Wie heißen sie?
Taufe, Eucharistie, Firmung, Ehe, Priesterweihe, Buße, Krankensalbung.
Taufe, Eucharistie, Firmung (Myronsalbung), Ehe, Priesterweihe, Buße, Krankensalbung.
Die Zahl der Sakramente ist kein göttliches Recht. Sie wurde so fixiert, könnte auch anders sein.
Taufe, Eucharistie, Firmung, Ehe, Priesterweihe, Buße, Krankensalbung.
Die Siebenzahl ist ein „Symbol der Vollständigkeit des sakramentalen Lebens der Kirche“.
Taufe und das heilige Abendmahl.
Nur diese beiden haben einen biblischen Auftrag. Bei Luther zum Teil auch die Beichte. Offene Diskussion über das Verhältnis von Eucharistie und Amt.
Wie werden die Sakramente gefeiert?
Viele Ähnlichkeiten im Vollzug der Sakramente mit den Orthodoxen und umgekehrt.
Priesterweihe: Es gibt keine notwendige Zölibatsverpflichtung.
Bei den Kopten wird das geistliche Amt in folgende Stufen eingeteilt:
Vorleser (Lektor), Subdiakon, Diakon, Archidiakon (Erzdiakon), Priester, Igumen (Abt) oder Komos, sowie den Patriarchen (Papst), in welchem die bischöfliche Würde eingeschlossen ist.
Taufe: Untertauchen des ganzen Körpers.
Firmung (auch Myron-/Chrisamsalbung) nach der Taufe an dutzenden Körperstellen.
Eucharistie: Am Tauftag wird zum ersten Mal das heilige Abendmahl empfangen.
Ehe: Das Sakrament der Ehe wird durch Bischöfe und Priester gespendet. Bräutigam und Braut werden dadurch genauso eins, wie Jesus Christus und die Kirche eins sind.
Priesterweihe: Durch die Handauflegung eines Bischofs.
Buße: Beichte vor einem Priester.
Krankensalbung: Heilung für Körper und Seele.
Taufe: Üblich als Kindertaufe.
Eucharistie: Erstkommunion nach einer Vorbereitung mit ca. 7 Jahren.
Firmung: Abschluss der Eingliederung in die Kirche; meist im Jugendalter.
Ehe: Unauflöslichkeit, Einheit zwischen Mann und Frau.
Priesterweihe: Nach der Diakonatsweihe mit Zölibatsverpflichtung.
Buße: Als Beichte vor einem Priester.
Krankensalbung: Sakrament der Heilung.
Taufe: Da Glauben immer beides ist – sowohl Gabe als auch persönliche Aneignung und Entscheidung –, praktizieren die allermeisten christlichen Kirchen sowohl die Säuglings- als auch die Mündigentaufe.
Bei ersterer gibt es ebenfalls Taufpaten, die bis zur Konfirmation ihre Aufgabe ausüben.
Abendmahl: Unter beiderlei Gestalten als Erinnerungs- bzw. Gedächtnismahl.
Manchmal wird der Sonntagsgottesdienst auch ohne Abendmahl gefeiert.
Diskussionsbedarf gibt es im Hinblick auf die Präsenz Jesu in Brot und Wein bzw. bezüglich „Interkommunion“.
Taufe: mit Wasser und im Namen der Trinität, als Eintrittsritus in die christliche Kirche.
Herrenmahl: In der Darbietung von Gebet und Lob werden Leben, Tod, Auferstehung und Himmelfahrt Jesu Christi zu einer gegenwärtigen Präsenz durch die Verkündigung des Wortes und die Feier des Sakraments.
Was sind Sakramentalien?
Gibt es andere rituelle (sakramentale) Handlungen?
Die Abgrenzung zwischen Sakramenten und Sakramentalien ist nicht so deutlich wie etwa in der katholischen Kirche. Siehe Orthodoxe.
Aussegnung (Begräbnis)
Wasserweihe
Segnungen
Fußwaschung.
Neben den sieben Sakramenten kennt die katholische Kirche Sakramentalien, mit denen entweder der Alltag geheiligt werden soll (z. B. Begräbnis, Kindersegnung, Weihwasser, Kreuzzeichen, Speisensegnung), besondere Tage gekennzeichnet sind (Aschenkreuz, Fußwaschung, Blasiussegen) oder Personen, Orte oder Gegenstände besonders in den Dienst der Kirche genommen werden (z. B. Abtweihe, Jungfrauenweihe, Altarweihe).
Bußfeier
Konfirmation
Fußwaschung
Sakramentale Riten wie Konfirmation,
Versöhnung, Ehe, Krankensalbung
und Ordination.
Teil 1 der Serie:
katholisch / evangelisch: Was sie verbindet, was sie trennt
Teil 2 der Serie:
Verständnis der Heiligen Schrift
Teil 3 der Serie:
Teil 4 der Serie:
Teil 5 der Serie:
Teil 6 der Serie:
Teil 7 der Serie:
Teil 8 der Serie:
Teil 9 der Serie:
Teil 10 - Ende der Serie
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