Der Kirchenraum der Rumänisch-Orthodoxen Gemeinde in Wiener Neustadt war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Der Kirchenraum der Rumänisch-Orthodoxen Gemeinde in Wiener Neustadt war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Gemeinden aus zehn christlichen Kirchen nahmen an der Langen Nacht teil: Wir waren auf der Suche nach Begegnungen zwischen den Konfessionen und Religionen im Süd-Vikariat.
Die Lange Nacht der Kirchen soll zum Kennenlernen verschiedener Kirchen und Konfessionen einladen. Manche Angebote hatten daher interkonfessionelle Kontakte besonders im Blick.
Unser Lokalaugenschein im Süd-Vikariat begann in der historischen St. Annakapelle der altkatholischen Gemeinde im Herzen Badens. Die Gäste in der schönen Kapelle lauschten Vikar Markus Peter Stany, der Lieder des evangelischen Komponisten Siegfried Fietz sang.
Anschließend gab es ein interreligiöses Friedensgebet mit Gebeten aller Weltreligionen, um ein Zeichen für den interreligiösen Dialog zu setzen. „Besonders der Islam ist eine eher schwierige Religion, deswegen ist es wichtig, sich damit zu beschäftigen und Religionen ohne Vorurteile kennenzulernen“, erklärte Vikar Stany, dessen Gemeinde nur sechs Kilometer vom Flüchtlingslager Traiskirchen entfernt liegt.
Ein weiteres Zeichen für den interkonfessionellen Dialog setzte die Rumänisch-Orthodoxe Gemeinde in Wiener Neustadt. Das Gebäude ähnelt von außen einem ländlichen Gutsgebäude. Doch drinnen schmücken großformatige Ikonen einen ansprechenden Kirchenraum, der in der Langen Nacht bis auf den letzten Platz gefüllt war.
Pfarrer Florin Razvan Gasca ist seit 20 Jahren selbst Ikonenmaler, deswegen gab es einen Vortrag über die Wichtigkeit von Ikonen in der Orthodoxie mit dem griechisch-orthodoxen Abt Paisios Jung. Dieser bezeichnet Ikonen „als Fenster zur Ewigkeit“.
Ein besonders lebendiges Zeichen von interkonfessionellem Dialog wurde auch in Purkersdorf gesetzt. Hier begehen die evangelikale Freikirche, die katholische und evangelische Gemeinde seit Jahren die Lange Nacht der Kirchen gemeinsam.
Der Gastgeber wechselt jedes Jahr, heuer war es die freikirchliche Gemeinde. Johannes Katzenbeihser, Diakon der Freikirche, sprach von der gemeinsamen Flüchtlingsbetreuung und vom regelmäßigen gemeinsamen Bibel-Teilen. Auch Martin Klonk, Kurator der evangelischen Gemeinde, zeichnet ein positives Bild. Er bezeichnet die Lange Nacht der Kirchen „primär als Anlass für einen Austausch unter den Gemeinden“.
Der Besuch im Süd-Vikariat während der Langen Nacht der Kirchen zeigt einen Dialog auf Augenhöhe zwischen den Konfessionen und Religionen. Der wichtige publikumswirksame Abend wurde vielerorts genutzt, um ein gemeinsames Zeichen zu setzen.
Friedensgebet in der altkatholischen St. Annakapelle nahe der Badener Fußgängerzone.
Schwerpunkt: "Lange Nacht der Kirchen" auf www.erzdioezese-wien.at
weitere Informationen zu
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at