"Gott steht an erster Stelle - noch vor dem Fußball": Mit diesem ungewöhnlichen "Glaubensbekenntnis" ließen Fußball-Stars des SK Rapid Wien am Freitagabend, 25. Mai 2018 in der "Langen Nacht der Kirchen" aufhorchen.
"Gott steht an erster Stelle - noch vor dem Fußball": Mit diesem ungewöhnlichen "Glaubensbekenntnis" ließen Fußball-Stars des SK Rapid Wien am Freitagabend, 25. Mai 2018 in der "Langen Nacht der Kirchen" aufhorchen.
Co-Trainer Martin Bernhard und Spieler Dejan Ljubicic und Alex Sobczyk: Gott steht an erster Stelle.
"Gott steht an erster Stelle - noch vor dem Fußball": Mit diesem ungewöhnlichen "Glaubensbekenntnis" ließen Fußball-Stars des SK Rapid Wien am Freitagabend, 25. Mai 2018 in der "Langen Nacht der Kirchen" aufhorchen. Bei einer Begegnung mit "Rapid-Pfarrer" Christoph Pelczar und rund 100 Fans und Interessierten im Pressezentrum des Wiener Allianz-Stadions sprachen die Kicker Dejan Ljubicic und Alex Sobczyk sowie Co-Trainer Martin Bernhard ausnahmsweise mal nicht über gekonnte Dribblings, verschenkte Torchancen oder Schrecksekunden, sondern über ihre Beziehung zu Gott. Ihr Tenor: Ohne Gott würden sie heute nicht an dieser Stelle sitzen.
"Fußball ist der Glaube, dass immer was geht", brachte in einem launigen Kurzvortrag Fußball-Pfarrer und Rapids spiritueller Coach Christoph Pelczar die Gemeinsamkeiten von Religion und Fußball auf den Punkt. Der Zauber des Anfangs - das 0:0 - eine Fußball und Glauben. Parallelen gebe es nicht nur im Blick auf die hymnischen Gesänge in Stadion und Kirche, den Weihrauch oder die quasi-liturgischen Abläufe und Rituale - die Parallelen gingen noch weitaus tiefer, so der katholische Priester: "Im Fußball wie im Leben steht es tagtäglich zu Beginn 0:0 - das Spiel beginnt und alles ist möglich." 0:0 sei daher eine treffende Metapher, um die Chancen zu beschreiben, die jeder Tag als Geschenk Gottes von neuem biete.
Die Einzigartigkeit des stimmungsvollen und doch modernen Andachtsraumes in den Katakomben des Rapid-Stadions wissen inzwischen auch die Spieler und Trainer zu schätzen: Manche Spieler kommen zum Beten, manche auch nur, um in der Ruhe Kraft zu tanken vor den Heimspielen - andere kommen mit einer eigenen Bibel oder knien minutenlang vor dem Kreuz, berichtete der Fußball-Pfarrer. Außerdem hätten alle Spieler ein Gebetskärtchen mit dem Schutzpatron der Fußballer, dem Heiligen Aloisius Scrosoppi, in der Geldbörse, dessen originale Figur im Andachtsraum steht.
Ein eindrucksvolles Glaubenszeugnis legten anschließend Rapid-Co-Trainer Bernhard und die Spieler Ljubicic und Sobczyk ab: Der Glaube habe ihm gerade durch die dunklen Momente in seinem Leben und bei familiären Schicksalsschlägen geholfen, bekannte etwa Co-Trainer Bernhard: "Ohne meinen Glauben an Gott, an Jesus, würde ich heute nicht hier sitzen." In einer persönlichen aktuellen "Wüstenzeit" indes schöpft Spieler Alex Sobczyk Kraft aus dem Glauben: "Ich warte auf meine Chance und weiß, dass Gott mich in meinen Stärken stärkt und ich auch durch diese Zeit hindurch wachse", führte der Spieler aus.
Kampfmannschaft-Spieler Ljubicic indes hielt fest, dass der Glaube "alles" für ihn bedeute: "Gott steht an erster Stelle - noch vor dem Fußball oder der Familie", so der gebürtige Wiener mit bosnisch-kroatischen Wurzeln. Er gehe jeden Sonntag in die Kirche - "außer bei Auswärtsspielen" - und habe in Pelczar einen wichtigen Begleiter gerade auch in dunklen Momenten gefunden, so Ljubicic in Anspielung auf einen Vorfall im vergangenen Jahr, wo er in der bosnischen Stadt Kiseljak wegen Vandalismus vorübergehend festgenommen worden war.
In einer kurzen Videobotschaft wandte sich außerdem Rapid-Trainer Goran Djuricin an die Besucher. Auch er finde im Glauben an Gott Kraft und Ruhe. Er bete regelmäßig insbesondere für seine Freunde und seine Familie, so Djuricin, und habe im Glauben Respekt und Demut gelernt.