"Lange Nacht": Online mit Kardinal, Kabarettist, Poetry-Slammerin

"Heuer sicher anders" lautet das Motto für die diesjährige "Lange Nacht der Kirchen" am 28. Mai - und der coronabedingte Verzicht auf große Menschenansammlungen und Staunen erweckende Live-Erlebnisse wie bei den bisherigen 15 Auflagen des kirchlichen Großevents in Österreichs Kirchen hat nicht nur Nachteile: Denn alle Interessierten sind diesmal nicht ortsgebunden und können online eine beeindruckende Vielfalt an kreativen Ideen miterleben, egal, ob sie in Wien oder an der vorarlbergerisch-deutschen Grenze umgesetzt werden.

Das bedeutet die Möglichkeit zum Hin- und Herswitchen zwischen Gesprächen mit Kardinal Christoph Schönborn, mit Kabarettist Klaus Eckel, mit Poetry-Slammerin Nora Gomringer und vielen anderen spannenden Persönlichkeiten.

Glockengeläut zum Start

Einige ausgewählte Programmpunkte der 16. Langen Nacht, die am Freitag, 28. Mai, nach einem allgemeinen Glockengeläut um 18 Uhr startet: In Wien wird ein Kirchen-Studio eingerichtet, in dem Gäste zu Wort kommen, die "den Fragen, die unsere Gesellschaft bewegen, auf den Grund gehen", wie es in der Ankündigung heißt.

Online mitzuverfolgen sind u.a. der deutsche Ordensmann und Erfolgsautor P. Anselm Grün, der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn, der evangelische Wiener Superintendent Matthias Geist, Armutsforscher und Diakonie-Sozialexperte Martin Schenk und die Psychotherapeutin Bettina Alberti.

Der Livestream wird ab 18.30 auf dem YouTubeChannel der Erzdiözese Wien zu sehen sein: https://www.youtube.com/ErzdiözeseWien

"Über Gott und die Welt" unterhalten sich auch zwei pointiert formulierende Männer, die sich durch ihre Kolumnen in einer Tageszeitung allwöchentlich in enger Nachbarschaft wiederfinden: der Wiener Dompfarrer Toni Faber und Kabarettist Klaus Eckel.

Ein literarisches Schmankerl erwartet Freunde der Wiener Canisiuskirche und solche, die es noch werden wollen: Schon 2020 war man dort Vorreiter und produzierte eine Online-Lange-Nacht; heuer erwarten die Besucher ein buntes Programm mit Schwerpunkten zum "Jahresheiligen" Petrus Canisius und eine szenische Lesung aus dem neuen Roman des als Krimiautors erfolgreichen Pfarrers der Canisiuskirche, Johannes Gönner, in dem es um eine Sektengründerin geht.

Auch im zweiten österreichischen Erzbischofssitz, in Salzburg, setzen die Veranstalter der Langen Nacht auf die Macht des gesprochenen Wortes: Die Poetry-Slam-Pionierin in Deutschland und Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Nora Gomringer liest aus ihrem Werk und diskutiert mit Nachwuchslyrikerin Helene Ziegler zum Thema "Achtung Welt - Achtung Leben".

Auch physische Präsenz in Teilen Österreichs

Anderswo in Österreich sind Veranstaltungen mit physischer Präsenz möglich. In Vorarlberg, Tirol, Niederösterreich und Kärnten öffnen die Kirchen vor Ort ihre Tore und laden Interessierte unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften zum Besuch ein. Auch hier einige Highlights: Im wiedereröffneten "Museum am Dom" in St. Pölten gibt es die Gelegenheit, am 28. Mai bei freiem Eintritt die Reliquienausstellung "Himmlische Seelen - Knöcherne Juwelen" zu besuchen.

In der Diözese Gurk-Klagenfurt geleitet Ernst Bauer von "Intempo" Interessierte bereits von 17.30 bis 18.30 Uhr zu besonderen Gräbern am Friedhof in Klagenfurt St. Ruprecht und erzählt über Kärntner Persönlichkeiten längst vergangener Tage und ihren letzten Ruhestätten.

In der Innsbrucker Spitalskirche herrscht nach einer Schatzsuche für Kinder "Krach im Hause Gott": Szenen aus dem Stück des Tiroler Volksdichters Felix Mitterer werden in einer szenischen Lesung dargeboten.

Eine symbolische "Grenzüberschreitung" nach den Grenzschließungen aufgrund der Corona-Pandemie soll wieder das Verbindende hervorheben: Die Pfarre Möggers im nördlichen Vorarlberg lädt gemeinsam mit der deutschen Pfarre Scheidegg zu einem Gottesdienst direkt an der deutsch-österreichischen Grenze.

Alle Infos und Programm unter: www.langenachtderkirchen.at