Glauben ist etwas Personales: Ich glaube Dir, ich vertraue Dir.
Glauben ist etwas Personales: Ich glaube Dir, ich vertraue Dir.
Was ist gemeint, wenn es heißt, das Christentum sei keine Gesetzesreligion?
Das Christentum ist eine Beziehungsreligion, keine Gesetzesreligion. Glauben heißt nicht das Auswendiglernen von Sätzen, sondern Glauben ist etwas Personales: Ich glaube Dir, ich vertraue Dir. Abraham machte sich fest in Gott, er ist der Urvater des Glaubens.
Das Volk Israel wurde aus der Knechtschaft Ägyptens befreit. Um diese Freiheit nicht wieder zu verlieren, bekam es die Zehn Gebote. Diese bleiben auch für uns bestehen, aber das Gesetz allein kann den Menschen nicht innerlich frei machen. "Ehe der Glaube kam, waren wir im Gefängnis des Gesetzes" (Gal 3, 23) und nachdem "der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter dieser Zucht" (Gal 3,25).
Glauben heißt Gehorsam (H. U. von Balthasar), aber nicht einer äußeren Über-Ich Struktur gegenüber (Gesetz), sondern der Stimme Gottes in uns gegenüber. Indem der Mensch den Willen Gottes erfüllt, wird er äußerlich frei, innerlich frei ("zur Freiheit hat uns Christus befreit", Gal 5,1) dazu hin, sein Wesen und seine Berufung zu vollziehen. Glauben ist ein dialogisches Geschehen.
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Prof. DDr. Matthias BeckProfessor für Systematische Theologie/Theologische Ethik an der Universität Wien. |
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