Als dreifaltig Liebender wirkt er in diese Welt.
Als dreifaltig Liebender wirkt er in diese Welt.
Wie erklärt man einem Nichtchristen die Dreifaltigkeit?
von P. Karl Wallner OCist
Wir Christen sind „trinitarische Monotheisten“: Es gibt für uns nur einen einzigen („mono“) Gott („theos“). Aber dieser „Einzige“ ist in sich ein Gegenüber der Liebe, er ist dreifaltig („trinitarisch“). Dass der einzige und alleinige Gott „dreifaltig“ ist, ist kein irrationales mathematisches Rätsel nach dem Motto: 1 ist gleich 3. Gott enthüllt sein inneres Wesen zu unserem Heil.
Im Alten Testament offenbart sich Gott nur in seiner Einzigkeit und Alleinigkeit. Auch das ist ein aktuelles Thema. Nicht nur wegen des Dialogs mit Judentum und Islam. Es gibt auch heute starke Religionen, die an zahllose Götter glauben. Wir neigen permanent dazu, irgendwelche Werte für wichtiger als Gott zu halten. Das ist Götzendienst.
Dreifaltigkeit eröffnet sich erst im Neuen Testament: Gott spricht nicht mehr bloß Worte durch Menschen, Propheten, zu uns, sondern er wird selbst Mensch. Jesus Christus ist als Mensch das Wort, das Gott über sich sagen wollte (Johannes 1,14). Auch wenn es wirklich Gott ist, der in Jesus Mensch geworden ist, so hört Gott doch nicht auf, weiterhin jenseitig zu sein.
Aber wir wissen jetzt durch Jesus, den „Sohn“, dass der jenseitige Gott kein allmachtsbesessener Potentat ist, sondern ein liebender „Vater“. Zwischen dem „Sohn“ und dem „Vater“ waltet eine Beziehung der Liebe, die den Namen „Heiliger Geist“ trägt. Dieser Geist, also Gott selbst, wird am Pfingsttag ausgegossen in die Welt, in die Herzen der Gläubigen: in uns!
Der Glaube an den dreifaltigen Gott ist das Wichtigste am christlichen Glauben.
Das Bild, das Gott von sich selbst – von seinem „Wesen“ – gibt, besagt: Gott ist ein einziges Ereignis der Liebe. Er ist in sich das lebendige Gegenüber der Liebe von Vater, Sohn und Geist. Und als dreifaltig Liebender wirkt er in diese Welt.
Darum ist unser Glaubensbekenntnis nach den göttlichen „Personen“ gegliedert:
Wir eröffnen daher jedes Gebet, indem wir das Zeichen der Liebe Gottes über unseren Körper zeichnen: das Kreuzzeichen. Und dazu sagen wir, welchen Namen Gott trägt, nämlich Liebe, absolute Liebe als Vater und als Sohn und als Heiliger Geist.