Du kannst den Nächsten nur lieben, wenn Du dich selbst liebst und das geht nur, weil Gott Dich liebt.
Du kannst den Nächsten nur lieben, wenn Du dich selbst liebst und das geht nur, weil Gott Dich liebt.
Warum ist die Nächstenliebe ein Kennzeichen der Christen von Anfang an?
„Wie Du mir, so ich Dir“ sagt der Volksmund. Der Christ müsste sagen: „Wie Gott mir, so ich Dir“.
Weil Gott mir vergibt, soll ich Dir vergeben, weil Gott mich liebt, soll ich Dich lieben. Selbst wenn Du mein Feind bist. Du bist mein Nächster, als Mensch, sogar als feindlich Gesinnter.
Das ist das Neue: Nicht „Aug um Aug, Zahn um Zahn“, sondern: Liebe Deinen Nächsten. „Liebt eure Feinde“ (Mt 5,44). Durchbrich die Spirale der Gewalt.
Das ist höchste Herausforderung für jeden Menschen. Der Rachegedanke ist überwunden.
Gottesliebe, Nächstenliebe, Selbstliebe sind von Beginn an das Zentrum christlicher Botschaft. Du kannst den Nächsten nur lieben, wenn Du dich selbst liebst und das geht nur, weil Gott Dich liebt.
Gott liebt, wer den Nächsten liebt.
Diese „Trinität der Liebe“ ist Grundlage für die Würde des Menschen, für soziale Einrichtungen und – zusammen mit der Aufklärung – für funktionierende Demokratien.
Europa lebt von diesen Werten, man muss sich ihrer nicht schämen.
Hier antworten erfahrene Fachleute auf Fragen zu Glauben und Kirche.
Schreiben Sie Ihre Frage an frage@dersonntag.at.
Prof. DDr. Matthias Beck
ist Professor für Systematische Theologie/Theologische Ethik an der Universität Wien
Weitere Informationen zu "Der Sonntag" die Zeitung der Erzdiözese Wien