Vergeben: es tut der eigenen Seele gut und der des anderen. Es dient dem Frieden, auch zwischen Völkern.
Vergeben: es tut der eigenen Seele gut und der des anderen. Es dient dem Frieden, auch zwischen Völkern.
Wie kann ich das „Jahr der Barmherzigkeit“ spirituell nutzen?
Jeder Mensch hat einen anderen Menschen schon einmal verletzt.
Auch wir selbst wurden verletzt. Das hinterlässt Wunden. Wunden aber sollen heilen. Damit sie das können, ist jeder auf die Vergebungsbereitschaft des anderen angewiesen.
Wo nicht vergeben wird, tritt kein Frieden ein. Wer nicht vergibt, übt Macht aus, ist unbarmherzig.
Daher wird in der heilenden Botschaft darauf hingewiesen, dass der Mensch immer wieder vergeben soll, weil auch Gott ihm immer wieder vergibt.
So steht es im Vater Unser: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“
Wer dem anderen nicht vergibt, dem vergibt auch Gott womöglich nicht. Hier wird der Mensch selbst zum Maß dessen, was er ersehnt.
Versuchen wir am Beginn des „Jahres der Barmherzigkeit“ vor allem an diesem Punkt mit unserem Leben aufzuräumen: Zu vergeben, wem noch zu vergeben ist.
Dies kann ein langer Prozess sein. Aber es tut der eigenen Seele gut und der des anderen. Es dient dem Frieden, auch zwischen Völkern.
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Prof. DDr. Matthias Beck
ist Professor für Systematische Theologie/Theologische Ethik an der Universität Wien
Weitere Informationen zu "Der Sonntag" die Zeitung der Erzdiözese Wien