Schließlich kann man sündigen, indem man seiner Berufung ausweicht, - obwohl eigenlich keine Sünde, kann auch das den inneren Tod bringen.
Schließlich kann man sündigen, indem man seiner Berufung ausweicht, - obwohl eigenlich keine Sünde, kann auch das den inneren Tod bringen.
Was ist der Unterschied zwischen schweren Sünden und Todsünden? Was ist eine Todsünde?
Warum ist Sünde Sünde?
Weil der Mensch sich absondert von Gott und dadurch sich selbst verfehlt.
Dies gilt vor allem für schwere Sünden, die per definitionem mit freiem Willen, Klarheit der Erkenntnis und in schwerwiegender Sache begangen werden.
Es stellt sich oft die Frage der inneren und äußeren Freiheit sowie der Klarheit der Erkenntnis.
Herkömmlich werden als Todsünden Mord und Ehebruch bezeichnet, ebenso wichtig sind aber die geistigen Sünden wie Hochmut oder Geltungssucht, Geiz, Eifersucht oder Neid, Habsucht, Akedia (Verlust an Spannkraft).
Sie richten sich gegen Tugenden (Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Maß), sind gesammelt in einem Lasterkatalog und werden später (wegen der Abkoppelung von Gott) als Wurzelsünden bezeichnet.
Schließlich kann man sündigen, indem man seiner Berufung ausweicht. Franz von Assisi hätte gesündigt, wenn er das Geschäft des Vaters übernommen hätte.
Dies ist eigentlich keine Sünde, er aber hätte seine Berufung verfehlt.
Auch das kann den inneren Tod bringen.
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Prof. DDr. Matthias Beck
ist Professor für Systematische Theologie/Theologische Ethik an der Universität Wien
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