Darin nämlich wird Gottes „Ehre“ (gr. dóxa, Herrlichkeit) offenbar: dass er der Welt treu ist – und ihr im Auferstandenen erneut und endgültig das Leben in Fülle zuspricht: „Friede mit euch!“
Darin nämlich wird Gottes „Ehre“ (gr. dóxa, Herrlichkeit) offenbar: dass er der Welt treu ist – und ihr im Auferstandenen erneut und endgültig das Leben in Fülle zuspricht: „Friede mit euch!“
Warum übersetzt man im Gloria „hominibus bonae voluntatis“ nicht mehr mit „Menschen guten Willens“, sondern mit „Menschen seiner Gnade“?
Das Gloria zitiert hier Lk 2,14, den Lobpreis der Engel anlässlich der Geburt des Messias.
Das beiden Übersetzungen zugrundeliegende griechische Wort eudokía bedeutet „guter Wille“ (lat. bona voluntas) und kann sowohl „gutwillige“ Menschen meinen als auch jene, die des guten Willens Gottes (= seines Heilswillens) teilhaftig werden: Menschen „seiner Gnade“.
Wie geht das zusammen?
Der verkündete Friede führt auf die richtige Spur: Er begleitet das Leben im gottgesetzten Bund und stellt sich auf Erden in jener Nacht ein, als das Wort Gottes sich „im Fleisch“ zeigt und Rettung kundtut.
Darin nämlich wird Gottes „Ehre“ (gr. dóxa, Herrlichkeit) offenbar: dass er der Welt treu ist – und ihr im Auferstandenen erneut und endgültig das Leben in Fülle zuspricht: „Friede mit euch!“ Solchen Frieden schafft nicht der bestmeinende Mensch, mag er auch nach Kräften daran mitwirken.
Die vorauseilende eudokía Gottes, sein Wille zum Guten, schenkt dem Menschen Heil; zugleich die Möglichkeit, im guten Willen – Glauben – zu antworten.
Dann ist Gott in der Höhe die Ehre und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade.
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DDr. Ingrid Fischer
wissenschaftliche Mitarbeiterin bei den
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