Das Knien vor Gott – sei es zum persönlichen Gebet oder im Gottesdienst – ist ein Akt in Freiheit.
Das Knien vor Gott – sei es zum persönlichen Gebet oder im Gottesdienst – ist ein Akt in Freiheit.
Warum ist das Knien fast aus der Mode gekommen? Was meint eigentlich „Knien“?
Knien – eigentlich eine unbequeme Körperhaltung, völlig veraltet und Ausdruck von Unterwürfigkeit, Abhängigkeit und Scheitern.
In Zeiten von Selbstbestimmung und Unabhängigkeit will sich doch niemand mehr „in die Knie zwingen lassen“ …
So empfinden wir zu Recht eine Haltung, die uns von außen aufgezwungen wird: durch Vorgesetzte, politische Machthaber, Unterdrücker.
Doch das Knien vor Gott – sei es zum persönlichen Gebet oder im Gottesdienst – ist ein Akt in Freiheit.
Wenn sich Menschen vor Gott klein machen, dann bringen sie damit eine Haltung der Ehrfurcht und der Anbetung, der Verehrung und der Hingabe zum Ausdruck. Sie wissen darum, dass sie ihr Leben letztlich nicht selbst in der Hand haben, dass sie sich in allem Gott bedingungslos anvertrauen können und auf seine Hilfe hoffen dürfen – selbst im Scheitern.
Aber der Mensch verharrt nicht im Knien, sondern erhebt sich immer wieder aufs Neue.
So ist das Stehen die Haltung des gemeinsamen Betens geworden, die Haltung der Auferstandenen – besonders in der Eucharistiefeier.
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Mag. Manuela Ulrich
ist Fachreferentin im Liturgiereferat der Erzdiözese Wien.
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