Gottes Liebe und Leidenschaft so sehr in uns Raum geben, dass wir ganz das werden, was wir sind: Gottes Ebenbild – und tun, was Gott tut: Alle lieben.
Gottes Liebe und Leidenschaft so sehr in uns Raum geben, dass wir ganz das werden, was wir sind: Gottes Ebenbild – und tun, was Gott tut: Alle lieben.
„Gott ist Mensch geworden, damit der Mensch Gott werden kann.“ Was meint der hl. Irenäus von Lyon mit dieser Aussage?
Gott sein – ob das so attraktiv ist? Alles wissen, alles können und also für alles verantwortlich gemacht werden; immer gütig sein und in einem fernen Himmel sitzen: Wer will das schon?
Und doch ist dieser Satz aus dem 2. Jahrhundert vor allem in der Ostkirche eine zentrale Kurzformel dessen, woran Christen glauben.
Gott ist in Jesus Christus Mensch geworden, um uns Menschen heimzuholen in die Einheit mit Gott.
Quer durch die Geschichte und Kulturen der Menschheit versuchen wir, von uns aus zu Gott zu gelangen; in Christus hat Gott die Richtung umgedreht und ist zu uns gekommen. Mit Gott eins zu sein wird nun „ganz einfach“: Es beginnt damit, Mensch zu werden, wie Jesus einer war, und endet nicht damit, im Tod hinüberzugehen in die vollkommene Gemeinschaft Gottes, sondern ist dort ewiges Leben.
Gott-werden also nicht nach Klischee, sondern indem wir Gottes Liebe und Leidenschaft so sehr in uns Raum geben, dass wir ganz das werden, was wir sind: Gottes Ebenbild – und tun, was Gott tut: Alle lieben. Verbunden mit Christus ist das möglich.
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Dr. Veronika Prüller-Jagenteufel
ist Leiterin des Pastoralamts der Erzdiözese Wien.
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