Die Asche des Aschermittwochs: Mahnung vor Überhebung und jährliche Einladung zur täglichen Umkehr.
Die Asche des Aschermittwochs: Mahnung vor Überhebung und jährliche Einladung zur täglichen Umkehr.
Der Aschermittwoch eröffnet die 40-Tage-Zeit auf Ostern hin.
Der Aschermittwoch eröffnet die 40-Tage-Zeit auf Ostern hin. Ihre Liturgie „bereitet Katechumenen und Gläubige … zur Feier des Ostergeheimnisses; die einen durch die verschiedenen Stufen der Aufnahme in die Kirche, die anderen durch Taufgedächtnis und tätige Buße.“ (GOK II, III 27)
Eine dritte Gruppe bleibt hier unerwähnt, der wir jedoch das „Aschenkreuz“ verdanken: Wer sich (vor der flächendeckenden Einführung der Beichte ab/um 1000) infolge kirchentrennender Schuld einem öffentlichen Bußverfahren unterziehen musste, wurde am Aschermittwoch in den Stand der Umkehrwilligen („Büßer“) aufgenommen, in dem er/sie bis zur Rekonziliation (Aussöhnung) am Gründonnerstag desselben oder eines anderen Jahres verblieb.
Die Trauer über die begangene schwere Verfehlung und die Umkehrbereitschaft äußerten sich im Verzicht auf Wohlbefinden und Wohlgefallen: In zerrissener oder unangenehmer Kleidung, Fasten, einer ungepflegten Erscheinung unter Verwendung von Asche, die man ins Haupthaar oder ins Gesicht rieb – Symbol der moralischen Todesnähe und zugleich empfindlich spürbare Anti-Salbung mit entstellender und austrocknender statt pflegender Wirkung.
Auch heute spricht die liturgische Anweisung vom Auflegen der Asche, nicht von der Stirnbezeichnung mit einem Kreuz wie bei einer Segnung, im Katechumenat oder bei der Firmung.
In der Hoffnung, dass nicht alle Gläubigen von schwerer Schuld gezeichnet ihr Leben revidieren müssen, wofür der Ritus entstand, bleibt die seit dem 12. Jahrhundert aus den verbrannten Palmzweigen des Vorjahres gewonnene Asche Mahnung vor Überhebung und jährliche Einladung zur täglichen Umkehr.