Ein leeres Grab allein beweist nichts – entscheidend waren die Begegnungen mit dem Auferstandenen.
Ein leeres Grab allein beweist nichts – entscheidend waren die Begegnungen mit dem Auferstandenen.
Was meint die theologische Aussage von leeren Grab?
An einem lassen die neutestamentlichen Texte keinen Zweifel: das leere Grab am Ostersonntagmorgen ist nicht Ursache, sondern Konsequenz der Osterbotschaft.
Es sind die Erscheinungen des Auferstandenen, die den Frauen am Grab, die Petrus und den Aposteln die Gewissheit gaben, dass Gott seinen Sohn von den Toten auferweckt hat.
Ein leeres Grab allein beweist nichts – wie die völlige Verwirrung der Emmaus-Jünger zeigt, als sie dem Fremden auf dem Weg davon erzählen (Lk 24,22 ff.), es kann sogar als Betrug der Jünger dargestellt werden (vgl. Mt 28,11-15).
Im ältesten Glaubensbekenntnis des Neuen Testaments betont Paulus die Erscheinungen des Auferstandenen, aber nicht das leere Grab (1 Kor 15,8).
Im Markusevangelium wird den Frauen im Grab von einem „jungen Mann“ zuerst gesagt: er ist auferstanden und dann erst: er ist nicht hier (Mk 16,7).
Auch wenn man beides nicht trennen kann, denn „was heißt an eine Auferstehung glauben anders, als an eine vollständige glauben?“ (der Kirchenvater Tertullian) – entscheidend waren die Begegnungen mit dem Auferstandenen.
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Mag. Oliver Achilles
ist wissenschaftlicher Assistent bei den „Theologischen Kursen“ in Wien.
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