„Keiner unter uns kann sagen, dass er frei von Bösem ist oder nicht wenigstens versucht wird“, so Franziskus.
„Keiner unter uns kann sagen, dass er frei von Bösem ist oder nicht wenigstens versucht wird“, so Franziskus.
Unser südamerikanischer Papst Franziskus spricht – gut biblisch und gut jesuitisch inspiriert – immer wieder vom Wirken des Teufels. Ein kleiner Streifzug durch die vergangenen Monate.
Kein Mensch ist vor dem Bösen gefeit, sagte unser Papst Franziskus am 15. Mai während der Generalaudienz bei seinen Ausführungen über das Vaterunser.
Franziskus ging besonders auf die Bitte „Erlöse uns von dem Bösen“ in dem für Christen zentralen Gebet ein. „Keiner unter uns kann sagen, dass er frei von Bösem ist oder nicht wenigstens versucht wird“, so Franziskus.
Die letzte Bitte des Vaterunser richtet sich laut Franziskus gegen verschiedene Erfahrungen des Bösen, wie etwa Trauer, unschuldiges Leiden, Sklaverei, Instrumentalisierung anderer oder das Weinen unschuldiger Kinder. Christen wüssten um die Macht des Bösen, zugleich aber auch darum, dass Jesus ihnen beistehe.
Der Teufel ist nach den Worten unseres Papstes überhaupt kein überkommenes Phänomen.
„Viele Leute sagen: Warum über den Teufel reden, Satan ist eine altertümliche Sache, den Teufel gibt es nicht“, sagte unser Papst Franziskus am 1. Mai bei der Generalaudienz in Rom. „Doch schaut, was das Evangelium lehrt: Jesus hat sich dem Teufel gestellt.“ Jesus habe die Versuchungen des Teufels zurückgewiesen und sei als Sieger hervorgegangen.
Der Papst äußerte sich mit dieser Erläuterung im Rahmen seiner Katechesenreihe zum Vaterunser über die darin enthaltene Bitte „Und führe uns nicht in Versuchung“.
Es sei schwierig, die entsprechende Stelle des griechischen Urtextes zu übersetzen, betonte Franziskus. Sicher sei jedoch, dass Gott niemals für Versuchungen verantwortlich sei: „Wir können ausschließen, dass es Gott wäre, der die Versuchungen auf dem Weg des Menschen auslöst. Als ob Gott seinen Kindern einen Hinterhalt legen würde.“
Der Papst betonte, dass Gott den Menschen gerade in schwierigen Situationen und im Kampf gegen Versuchungen beistehe.
Am 10. März hat Papst Franziskus auf dem Petersplatz anlässlich des Beginns der Fastenzeit Besitzgier und Ruhmsucht als „Werke des Satans“ verurteilt. Es entspreche der „heimtückischen Logik des Teufels“, bei natürlichen und legitimen Bedürfnissen des Menschen anzusetzen, um ihn glauben zu lassen, dass ohne Gott alles möglich sei, so der Papst.
Unser Papst verwies im Hinblick auf die Versuchung Jesu in der Wüste darauf, dass nach der Erzählung der Evangelien Jesus den Angeboten des Satans jeweils nur ein Bibelzitat entgegenhält. „Mit dem Teufel spricht man nicht“, sagte er.
Bei der Generalaudienz am 27. Februar hat Papst Franziskus auf die Kraft der Gebete hingewiesen. „Gebet vertreibt jegliche Angst“, sagte Franziskus. Christen könnten sich der Liebe Gottes und seines Wirkens in ihnen immer sicher sein. „Das ist die große Sicherheit: Das Böse hat Angst“, sagte Franziskus in seiner Katechese. Das Böse sei nicht ewig und seine Tage gezählt.
Am 24. Februar erklärte der Papst beim Kinderschutzgipfel im Vatikan, Geistliche, die Kinder missbrauchten, machten sich zu Werkzeugen des Teufels.
Er führte aus: „In den Missbräuchen sehen wir die Hand des Bösen, das nicht einmal die Unschuld der Kinder verschont.“ Weiter sagte er: „Dahinter und darin steckt dieser Geist des Bösen, der sich in seinem Stolz und seinem Hochmut als der Herr der Welt wähnt.“
„Lebt wie Christen und bezeugt, dass Liebe schöner ist als Hass, Freundschaft schöner als Feindschaft und die Brüderlichkeit zwischen uns allen schöner als Krieg“, sagte Franziskus am 20. Februar.
Jeder müsse sich immer bewusst sein, dass er selbst auch Sünder sei und daher auch anderen vergeben müsse. Schon die Bibel spreche vom Teufel als Ankläger.
Wer sein Leben nur damit verbringe, anzuklagen, sei Freund und Familie des Teufels.
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