In seiner Predigt beim Festgottesdienst im Wiener Stephansdom verwies der Wiener Erzbischof auf die "weit verbreiteten" Missverständnisse um das Fest, die auf die deutsche Übersetzung "Unbefleckte Empfängnis" zurückzuführen sind.
In seiner Predigt beim Festgottesdienst im Wiener Stephansdom verwies der Wiener Erzbischof auf die "weit verbreiteten" Missverständnisse um das Fest, die auf die deutsche Übersetzung "Unbefleckte Empfängnis" zurückzuführen sind.
Wiener Erzbischof klärt die weit verbreiteten Irrtümer zum "Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria" am 8. Dezember auf.
Kardinal Christoph Schönborn hat zum "Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria" die Bedeutung des Marienfestes am 8. Dezember 2016 unterstrichen.
In seiner Predigt beim Festgottesdienst im Wiener Stephansdom verwies der Wiener Erzbischof auf die "weit verbreiteten" Missverständnisse um das Fest, die auf die deutsche Übersetzung "Unbefleckte Empfängnis" zurückzuführen sind. Am 8. Dezember werde nicht die Empfängnis Jesu gefeiert, sondern die Empfängnis Mariens durch die liebende Vereinigung ihrer Eltern Joachim und Anna; daher gebe es auch neun Monate später - am 8. September - das Fest Mariä Geburt.
Es gehe auch nicht darum, dass Sexualität stets sündhaft wäre oder gar die Zeugung und Empfängnis eines Kindes etwas Beflecktes, sprach der Kardinal einen weiteren Irrtum im Zusammenhang mit dem kirchlichen Fest am 8. Dezember an. "Das ist ein tiefes Missverständnis und die Kirche hat auch dazu beigetragen, in dem der Bereich der Geschlechtlichkeit oft allzu negativ gesehen wurde", sagte Kardinal Schönborn.
"Unbefleckt" jedoch bedeute in der kirchlichen Sprache vielmehr, dass Maria vom ersten Augenblick ihrer Existenz vom Makel der Erbsünde frei war, die Mutter Jesu also von der Sündenverflochtenheit ausgenommen war. Alle Menschen seien von ihrer Empfängnis an vernetzt in die Geschichte von Schuld und Unheil, führte der Kardinal dazu aus. "Alle tragen wir in uns die Wunden und Makel der Menschheitsgeschichte mit all ihrer Schuld. Nicht, dass wir selber schuldig sind, wenn wir gezeugt sind, aber wir stehen in einer Geschichte von Schuld, Leid und Versagen - und natürlich auch von Gutem und Großem."
Von Maria aber sage die Kirche, dass Gott sie vom ersten Moment ihrer Empfängnis an herausgenommen habe aus der Geschichte des Bösen. "Mit Maria hat Gott einen Neuanfang gemacht in der Geschichte der Menschheit, und darum ist dieses Fest ein so kostbares", betonte der Wiener Erzbischof.
Am Abend versammelten sich dann zahlreiche Gläubige zur traditionellen Immaculata-Feier zu Ehren der Muttergottes in der Wiener Innenstadt. Angeführt von Ministranten und Fackelträgern aus der ganzen Erzdiözese Wien zog eine eine große Lichterprozession von der Mariensäule vor der Kirche Am Hof zum Stephansdom. Dort folgte eine feierliche Marienvesper mit Kardinal Schönborn vor der Ikone von Maria Pocs.