Heute halten Freude und Ernst angesichts des doppelt rettenden adventus – Gottes Kommen als Mensch und seine Wiederkunft am Ende der Zeiten – liturgisch und lebenspraktisch einander die Waage.
Heute halten Freude und Ernst angesichts des doppelt rettenden adventus – Gottes Kommen als Mensch und seine Wiederkunft am Ende der Zeiten – liturgisch und lebenspraktisch einander die Waage.
Stimmt es, dass der Advent einmal eine strenge Fastenzeit war und wenn ja, warum ist das heute nicht mehr so?
Der römische Advent, im Blick auf die Wiederkunft Christi zunächst liturgische „Endzeit“ im Kirchenjahr, wurde zunehmend auch auf die zu Weihnachten gefeierte erste Ankunft Christi im Fleisch bezogen.
Die zeitliche Nähe zu den winterlichen Quatember-Tagen könnte ein Fasten gefördert haben. In der byzantinisch geprägten älteren Liturgietradition Spaniens und Galliens wiederum war der 6. Jänner (Epiphanie) ein wichtiger Tauftermin samt einer 40-tägigen durch Fasten intensivierten Vorbereitungszeit für die Taufwerber.
Unter irischem Einfluss verstärkte sich deren Bußcharakter zudem durch die Betonung des kommenden Gerichts.
Spuren davon finden sich seit dem Hochmittelalter auch in der römischen Liturgie (violett, kein Gloria); zugleich blieb die adventliche Hochstimmung gewahrt (Halleluja). Mit der Aufgabe der Fastenpraxis (1917) ist sie noch deutlicher spürbar geworden.
Heute halten Freude und Ernst angesichts des doppelt rettenden adventus – Gottes Kommen als Mensch und seine Wiederkunft am Ende der Zeiten – liturgisch und lebenspraktisch einander die Waage.
Warum sind die Kerzen am Adventkranz oft violett und rosa? Pater Günter Reitzi OP, Prior der Dominikaner über die Bedeutung und das Brauchtum rund um den Advent.
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DDr. Ingrid Fischer
wissenschaftliche Mitarbeiterin bei den
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