Mich prägt das, womit ich mich beschäftige. Wenn ich Atempausen, Ruhe und Stille in meinen Advent einplane, wird mich auch das prägen.
Mich prägt das, womit ich mich beschäftige. Wenn ich Atempausen, Ruhe und Stille in meinen Advent einplane, wird mich auch das prägen.
Warum es nicht egal ist, ob wir den Advent bewusst gestalten oder uns nur von einem Punsch zum nächsten treiben oder von einem Shopping Trip zum nächsten hetzen lassen.
Johannes vom Kreuz, der große Mystiker und Heilige Spaniens, hat einmal sinngemäß gesagt: Du verwandelst dich in das, was du in dir nährst. Du wirst irdisch, wenn du irdisches pflegst und himmlisch, wenn du himmlisches, göttliches pflegst.
Modern gesprochen heißt der Satz von Johannes vom Kreuz für mich: Mich prägt das, womit ich mich beschäftige. Womit beschäftige ich mich? Wovon möchte ich geprägt werden? In was möchte ich mich verwandeln?
Wie sehr Johannes vom Kreuz recht hat, zeigt die Tatsache, dass Punschtouren und Shopping Trips zur Sucht werden können. Einander zu Weihnachten etwas zu schenken ist gut und schön, aber möchte ich, dass der nächste Alkohol und der nächste Kaufrausch mich prägen? Der Advent kann für mich die stille Zeit werden, nach der wir uns jedes Jahr sehnen. Mich prägt das, womit ich mich beschäftige.
Wenn ich Atempausen, Ruhe und Stille in meinen Advent einplane, wird mich auch das prägen. Die tägliche Roratemesse, die in so vielen Kirchen gefeiert wird, lässt mich den Tag besinnlich, mit Gott beginnen. Untertags kann ich die Kerzen am Adventkranz anzünden, still in die Flammen sehen, in der Bibel lesen, beten, und mich so auf den besinnen, der zu mir kommen möchte: Jesus. Von ihm möchte ich geprägt werden.
Michael Scharf war Kinderseelsorger der Erzdiözese Wien. Seit September 2014 ist er als Jugendseelsorger im Vikariat Wien-Stadt tätig.
weitere Artikel zum Thema Advent
weitere Artikel zur Serie "Abenteuer Alltag"
weitere Informationen zu
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at