Die erste Rose nach dem Winter erfreut den Betrachter jedes Jahr aufs Neue. Sie ist auch Zeichen für die Hoffnung der Menschen – ein Symbol für Christus.
Die erste Rose nach dem Winter erfreut den Betrachter jedes Jahr aufs Neue. Sie ist auch Zeichen für die Hoffnung der Menschen – ein Symbol für Christus.
„Maria durch ein Dornwald ging“ ist auf den ersten Blick ein einfaches, schönes Lied für das Gemüt, das vielleicht gerne zu Mariä Empfängnis gesungen wird. Schaut man genauer hin, ist es eine Meditation über Maria und das Kommen Jesu Christi in die Welt. Teil 2 von 5
Biblischer Hintergrund des Liedes ist der Hinweis des Lukas-Evangeliums (1,39–40), dass Maria nach der Ankündigung der Geburt Jesu durch den Engel sich auf den Weg ins Bergland zu ihrer Verwandten Elisabet machte. Auch diese erwartete ein Kind, Johannes den (späteren) Täufer; ihr wollte Maria offenbar helfend zur Seite stehen, da sie „drei Monate bei Elisabet blieb und erst dann nach Hause zurückkehrte“ (1,56). Indem nun Maria den Gottessohn „unter ihrem Herzen“ zu Elisabet trug, begann bereits so etwas wie die Heilung der Welt. Denn in der Begegnung mit Maria „hüpfte das Kind vor Freude“ im Leib Elisabets (1,44).
Das Lied führt die biblischen Motive meditierend weiter: Der schwierige Weg ins Bergland wird stilisiert zum Weg durch den „Dornwald“, der „in sieben Jahrn kein Laub getragen“. Ein sprechendes Zeichen für die Welt, wie sie faktisch durch die Sünde des Menschen wurde, nämlich „voller Dornen und Disteln“ (Gen 3,18; Jes 5,6). So ist sie seit jeher („Sieben“ als Symbolzahl fürs Ganze und Immer-schon) ohne wahres Leben („kein Laub“), aggressiv und destruktiv („Dornen“). Doch indem Maria Jesus in den „Dornwald“ der Welt hineinträgt, beginnen „die Dornen Rosen zu tragen“, das heißt: Es beginnt die Erneuerung der verlorenen Welt. Zwar verschwinden die „Dornen“ nicht einfach, und auch der Wald wird nicht sogleich mit einem Laubmantel überzogen.
Etwas von der Herrlichkeit des verheißenen kommenden Lebens, das in der Offenbarung (Kapitel 22) im Bild von Laub und Früchte tragenden Bäumen gefasst ist, wird schon erfahrbar verwirklicht, da Jesus durch Maria in die Welt gebracht wird.
Dies alles gilt aber nicht nur für Maria. Sie steht vielmehr für jeden glaubenden Menschen. Von jedem gilt ja: „Nicht mehr ich lebe, Christus lebt in mir“ (Gal 2,20). Mit anderen Worten: jeder von uns trägt Jesus „unter seinem Herzen“. Jeder ist wie Maria dazu berufen, IHN zu gebären, das heißt IHN im eigenen Leben neu Gestalt werden zu lassen und in die „dornige“ Welt zu bringen im Dienst an den Brüdern und Schwestern. So schreibt Angelus Silesius im Zuge einer langen Tradition:
„Ich muss Maria sein
und Gott aus mir gebären,
soll Er mir ewiglich
die Seligkeit gewähren.“
Wo dies geschieht, wo Jesus in jedem von uns aufs Neue „geboren“ und in die Welt getragen wird, können auch im „Dornwald“ unserer Gegenwart „Rosen“ zu blühen beginnen.
Emmanuel Fleckenstein ist Online Plattform Manager der ED-Wien und Gitarrist bei Cardiac Move
Dies könnte die schönste Zeit im Jahr sein“. Das ist der Anfangstext meines liebsten Adventliedes, ein Song meiner Band Cardiac Move.
Dieses Lied führt mir persönlich vor Augen, dass die Adventzeit die schönste Zeit im Jahr sein kann, wenn man sich auf die wichtigen Aspekte des Lebens besinnt: Glaube und Familie.
Ich möchte Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine Freude machen und stelle den Song hier bis Weihnachten gratis zum Download zur Verfügung.
Stefan Kronthaler ist Redakteur beim SONNTAG.
Dieses Adventlied begleitet mich seit meiner Ministrantenzeit.
Manches habe ich damals als Kind nicht verstanden, etwa die Formulierung „O Erd, schlag aus, schlag aus, o Erd...“ Es sind bewegende Strophen, die Friedrich Spee (1591-1635) 1622 gedichtet hat, mitten im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648), als Europa in Kämpfen versunken war.
Das Lied thematisiert das große Thema des Advent: die Sehnsucht nach dem Erlöser. Spee war Jesuit und ein großer Kirchenlieddichter. Und zugleich war er ein engagierter Kritiker der Hexenprozesse.
Lucia Reinsperger ist Redakteurin von „meinefamilie.at“.
Seit Jahren gehört das Volkslied „Is finster draußt“ zum Repertoire meines Chores, es ist eines der Standardwerke, das wir in der Adventzeit singen. Die Erzählung über die kalte Zeit, in der uns das „Heil der ganzen Welt“ erwartet und wir unser Herz öffnen sollen – „tua auf, wann’s klopft, tua auf“ – sie berührt mich.
Auch wenn wir den besungenen Schneewind nur selten zu Weihnachten spüren, ist die Botschaft jedes Jahr gültig.
Lesen Sie den ersten Teil dieser Adventserie
Wie Tau vom Himmel
Lesen Sie den dritten Teil dieser Adventserie
Der Ruf aus dem Dunkel
Haben auch Sie ein adventliches Lieblingslied? Wenn ja, welches und was verbinden Sie damit?
Schreiben Sie Ihre Gedanken zusammen mit einem Foto für diese Rubrik an: office@dersonntag.at.
Gisbert Greshake ist emeritierter Professor für Dogmatik an der Universität Freiburg im Breisgau.
Teil 2 von 5
Maria durch ein Dornwald ging,
Kyrie eleison.
Maria durch ein Dornwald ging,
der hat in sieben Jahrn
kein Laub getragen.
Jesus und Maria.
Was trug Maria unter ihrem Herzen?
Kyrie eleison.
Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,
das trug Maria unter ihrem Herzen.
Jesus und Maria.
Da haben die Dornen Rosen getragen,
Kyrie eleison.
Als das Kindlein durch den Wald getragen,
da haben die Dornen Rosen getragen.
Jesus und Maria.
Gotteslob 224
Über die Ursprünge dieses zarten und sehr beliebten Liedes gibt es nur wenige Hinweise. Im 19. Jahrhundert lässt es sich als Wallfahrtslied in der Diözese Paderborn nachweisen und erscheint 1850 in einer Liedersammlung von August Franz von Haxthausen (1792–1866). Von den ursprünglich sieben Strophen haben sich letztlich drei durchgesetzt.
Populär wurde das Lied vor allem durch christliche Jugendbewegungen am Anfang des 20. Jahrhunderts.
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Der Ruf aus dem Dunkel
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