"Hildegard von Bingen": Bildinstallation von Philipp Schönborn (1990)". Die Teilbilder zeigen Überreste des Klosters der heiligen Hildegard von Bingen auf dem Disibodenberg. Hildegard wurde 2012 zur Kirchenlehrerin ernannt.
"Hildegard von Bingen": Bildinstallation von Philipp Schönborn (1990)". Die Teilbilder zeigen Überreste des Klosters der heiligen Hildegard von Bingen auf dem Disibodenberg. Hildegard wurde 2012 zur Kirchenlehrerin ernannt.
Johannes Paul II. war zu Lebzeiten Rekordhalter bei Heiligsprechungen, doch auch Franziskus schrieb mit 800 neuen Heiligen an einem Tag Kirchengeschichte.
Im Mittelpunkt des kirchlichen Hochfestes "Allerheiligen" am 1. November stehen die Heiligen, also laut katholischer Tradition einerseits die Menschen, die von der Kirche als heilig erklärt worden sind, plus jene, "um deren Heiligkeit nur Gott weiß".
6.650 Heilige und Selige sowie 7.400 weitere bei Christenverfolgungen getötete Märtyrer listete 2004 das vatikanische Heiligen-Gesamtverzeichnis "Martyrologium Romanum" auf. Die Zeit und Zahl ist nicht stehengeblieben, denn auch nach der Ära von Johannes Paul II., der im April 2014 selbst zur "Ehre der Altäre" erhoben wird, erklärten seine beiden Nachfolger zahlreiche Menschen - insgesamt 847 - zu Heiligen.
Unter Papst Benedikt XVI. wurden 45 Menschen heiliggesprochen. So etwa 2007 der Franziskaner Frei Antonio de Sant'Ana Galvao (1739-1822), der in seinem Geburtsland Brasilien schon lange zu den populärsten religiösen Persönlichkeiten zählt und als Wundertäter in ausweglosen Situationen angerufen wird. Der Ordensmann und Literat setzte sich zu Lebzeigen besonders für die Armen und Sklaven ein. Zur Heiligsprechung, die im Rahmen von Benedikts Brasilienreise auf einem Flughafen in Sao Paolo stattfand, kamen mehr als 1,5 Millionen Menschen.
Die in Mitteleuropa wohl populärste von Benedikt XVI. ernannte Heilige ist die Mystikerin Hildegard von Bingen (1089-1179), die zuvor zwar längst im deutschen Sprachraum als Heilige verehrt worden war, ohne jedoch jemals formell heiliggesprochen worden zu sein. Ihr Landsmann Benedikt XVI. holte dies am 10. Mai 2012 nach, nahm sie in den Heiligenkalender der gesamten Weltkirche auf und erklärte sie zugleich zur Kirchenlehrerin. Eine weitere Neo-Heilige und deutsche Mystikerin der jüngeren Vergangenheit ist Anna Schäffer (1882-1925) aus der bayerischen Ortschaft Mindelstetten.
Eine der letzten Heiligsprechungen im Pontifikat Benedikts XVI. war jene der Mohawk-Indianerin Kateri Tekakwitha (1656-1680). Die Kanonisation der Jungfrau und Asketin, die enormen Einfluss auf den Katholizismus vor allem in der kanadischen Provinz Quebec ausübte, sorgte in ihrer Heimat für großes Aufsehen: Immerhin ist sie nach dem 2002 heiliggesprochenen Seher von Guadelupe, Juan Diego, die bisher einzige indigene Heilige des amerikanischen Kontinents.
Papst Franziskus hat am 12. Mai 2013 seine ersten Heiligsprechungen vorgenommen: Darunter befanden sich die beiden Ordensgründerinnen Maria Guadalupe Garcia Zavala (1878-1963) aus Mexiko und Laura Montoya (1874-1949) aus Kolumbien, sowie den Italiener Antonio Primaldo und seine 800 Gefährten, die am 14. August 1480 in der Stadt Otranto bei einem Überfall osmanischer Streitkräfte ermordet wurden. Diese Heiligsprechungen, die aufgrund der großen Anzahl einen Rekord in der Kirchengeschichte darstellten, waren noch von Papst Benedikt XVI. bestätigt und im Rahmen jenes Kardinalstreffens angekündigt worden, bei dem er im Februar seinen Rücktritt bekanntgab.
Die ersten Heiligsprechungen, deren Prozessabschluss der argentinische Papst selbst bestätigt hat und voraussichtlich auch durchführen wird, sind jene seines Vor-Vorgängers Johannes Paul II. (1920-2005) sowie des Konzilspapstes Johannes XXIII. (1881-1963). Gemeinsamer Termin dafür ist der 27. April 2014, der "Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit", hat Franziskus im Konsistorium vom 30. September 2013 den Kardinälen mitgeteilt.
Der somit bald heilige Papst Johannes Paul II. galt selbst zu Lebzeiten mit insgesamt 482 Heiligsprechungen als Rekordhalter: Man sagt, dass seine Vorgänger in den vergangenen vier Jahrhunderten in Summe nur etwa halb so viele Kanonisationen durchgeführt hätten. Zu den bekanntesten Heiligen der Zeit des polnischen Pontifex gehören Pater Pio von Pietrelcina, die deutsche Philosophin, Ordensfrau und Märtyrin Edith Stein, der Opus-Dei-Gründer Josemaria Escriva, die polnischen Ordensleute Maria Faustyna Kowalska und Maximilian Kolbe, die Missionare Arnold Janssen und Josef Freinademetz sowie die sudanesische Sklavin Josephine Bakhita.
Viele andere, die von der Kirche derzeit als Selige bezeichnet werden, befinden sich noch im Prozess der Heiligsprechung, darunter prominente Figuren wie Mutter Teresa, für die laut Angaben des Postulationsbüro nur noch ein Wunder für die Heiligsprechung notwendig ist, sowie der letzte österreichische Kaiser Karl, bei dem die Prüfung eines Wunders bereits seit 2008 auf diözesaner Ebene abgeschlossen ist.
Durch die Heiligsprechung bekundet die katholische Kirche ihr Vertrauen, dass die damit bezeichnete verstorbene Person die Vollendung bei Gott bereits erreicht hat. Grundlage dafür ist eine aufwändige, genau geregelte kirchenrechtliche Prüfung der erforderlichen Voraussetzungen - vor allem ein Martyrium bzw. heroischer Tugendgrad eines Betroffenen - oder der Nachweis eines Wunders. Verläuft das in der Regel Jahrzehnte oder länger dauernde Verfahren positiv, erklärt der Papst, dass die Person als Heilige oder als Heiliger bezeichnet werden darf und als solcher verehrt werden soll.
Nicht alleine in der Trauer sein
Informationen und Angebote der Kirche, die Betroffenen durch diese schwere Zeit helfen.
Er gehört zum beliebten Brauchtum am Allerheiligentag. Ursprünglich entstand der Striezel aber als Gedächtnisgabe für die "Armen Seelen" und gehört zum Allerseelentag. Rezept zum Allerheiligenstriezel