Im Katechesen-Teil seiner Ansprache bei der Generalaudienz äußerte sich der Papst besorgt über einen Niedergang des familiären Gemeinschaftslebens, der sich vor allem am geringen Stellenwert der gemeinsamen Mahlzeiten zeige.
Im Katechesen-Teil seiner Ansprache bei der Generalaudienz äußerte sich der Papst besorgt über einen Niedergang des familiären Gemeinschaftslebens, der sich vor allem am geringen Stellenwert der gemeinsamen Mahlzeiten zeige.
Franziskus grüßt in Generalaudienz Ungarn und Franzosen anlässlich des Martinstages.
Martin von Tours ist nach Worten von Papst Franziskus ein Lehrmeister der "Herzlichkeit, der Aufnahme Notleidender sowie auch der Nächstenliebe": Das hat der Papst am Mittwoch, 11. November 2015 - dem Martinstag - bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz erklärt.
Franziskus wandte sich zu diesem Anlass besonders an die aus Frankreich und Ungarn angereisten Pilgern. Martin sei 316 in Ungarn (im heutigen Szombathely) geboren und später zum Missionar des Nordostens von Frankreich geworden, erinnerte der Papst vor Zehntausenden Pilgern. Martin von Tours ist auch Stadtpatron von Buenos Aires; Franziskus war selbst in seiner argentinischen Zeit in der Martinskirche in Buenos Aires tätig.
Im Katechesen-Teil seiner Ansprache äußerte sich der Papst besorgt über einen Niedergang des familiären Gemeinschaftslebens, der sich vor allem am geringen Stellenwert der gemeinsamen Mahlzeiten zeige. "Eine Familie, die fast nie gemeinsam isst oder am Tisch nicht miteinander spricht, sondern aufs Fernsehen schaut oder ins Smartphone, hat wenig mit Familie zu tun." Die Tischgemeinschaft bezeichnete Franziskus als wertvolle Tugend und "Thermometer" für die Gesundheit der familiären Beziehungen. In der heutigen Gesellschaft gebe es viele Hindernisse für ein gesundes Familienleben. "Wir müssen Wege finden, um es uns zurückzuholen", so der Papst.
Auch Jesus habe sich immer wieder mit den Menschen um den Tisch versammelt, sie dort gelehrt und das Reich Gottes mit einem Gastmahl verglichen, führte Franziskus aus. Die Symbolik reiche bis hin zum Letzten Abendmahl, das Jesu Opfer aus Liebe zu den Menschen darstelle. Besonders die Familien seien Träger dieser Liebe : "Die Familie ist bei der Messe daher sozusagen zu Hause."
Die Eucharistie in Gemeinschaft mit anderen bewahre die Familie vor der Versuchung, sich in sich zu verschließen. Dies sei gerade in einer Welt wachsender Abschließung und zu vieler Mauern ein entscheidendes Zeichen.
Franziskus rief dazu auf, Tischgemeinschaft auch als Appell zur Solidarität mit Armen und Bedürftigen zu verstehen. Die Tischgemeinschaft in den Familien weite sich durch die Eucharistie auf die ganze Kirche und letztlich auf alle Menschen und Völker aus.