Etwas hilflos plage ich mich am Fahrkartenautomaten, bis mir ein Passant erklärt, dass die Kernzone für Wien automatisch mit dabei ist
Etwas hilflos plage ich mich am Fahrkartenautomaten, bis mir ein Passant erklärt, dass die Kernzone für Wien automatisch mit dabei ist
„Autofaster“ Dechant Adolf Valentas Erlebnis in der 5. Fastenwoche
In der 5. Fastenwoche geht einiges schon leichter: beim Einkaufen mit dem Fahrrad weiß ich mittlerweile, welche Mengen in meinen Rucksack passen und kaufe dementsprechend zurückhaltend ein. Der Autobus, der direkt bei der Kirche eine Haltestelle hat, wurde erprobt und hat sich als wirklich praktisches Verkehrsmittel heraus gestellt.
Mit dem Zug war ich noch nicht unterwegs, aber dazu bot sich jetzt die Gelegenheit: die Sitzung des Priesterrates im Priesterseminar im 9. Bezirk. Ich entscheide mich, mit dem Zug, der U-Bahn und Straßenbahn dort hin zu fahren und ärgere mich am Bahnhof, dass die mir bekannten Außenzonen nicht mehr existieren – ach ja, davon habe ich irgendwann in der Zeitung gelesen.
Etwas hilflos plage ich mich am Fahrkartenautomaten, bis mir ein Passant erklärt, dass die Kernzone für Wien automatisch mit dabei ist. Dann grüßt mich sehr freundlich ein Herr und beginnt das Gespräch mit mir: er bedankt sich, dass ich mit dem Kolarhemd als Priester erkennbar bin und erzählt mir, dass er gläubiger Methodist ist und dass er sich über jeden gläubigen Menschen in der heutigen Zeit freut.
Es stellt sich heraus, dass er Betriebsrat in der letzten großen produzierenden Firma mit 170 Angestellten im Pumpenbau in meinem Pfarrgebiet ist und dass wir einige gemeinsame Bekannte haben, unter anderem einen Schulfreund von mir, der bis vor kurzem in dieser Firma gearbeitet hat.
Per Whatsapp werden Grüße zwischen ihm und meinem Schulfreund ausgetauscht und ich erkundige mich auch nach einer Angestellten, deren Kind ich vor drei Jahren getauft habe und der es, wie ich erfahren darf, gut geht.
Die Zeit vergeht sehr schnell und anders als sonst, ärgere ich mich nicht über den innerstädtischen Verkehr und darüber, dass man in Wien oft lange nach einem kostenpflichtigen Parkplatz suchen muss.