"Das Fasten des Leibes braucht auch ein Fasten der Seele. Es geht nicht nur um körperliche Entschlackung, sondern auch um seelische Erneuerung. Was braucht meine Seele?", zu dieser Frage regt uns Kardinal Christoph Schönborn an.
"Das Fasten des Leibes braucht auch ein Fasten der Seele. Es geht nicht nur um körperliche Entschlackung, sondern auch um seelische Erneuerung. Was braucht meine Seele?", zu dieser Frage regt uns Kardinal Christoph Schönborn an.
„Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 9. Februar 2018.
Gestern war der Opernball, Höhepunkt der Ballsaison. Immer ein Zeichen, dass die Faschingszeit zu Ende geht und bald die Fastenzeit beginnt. In wenigen Tagen ist Aschermittwoch, Anfang der vierzig Tage Fastenzeit, die auf Ostern vorbereiten soll. So sieht es der christliche Kalender vor.
Jedes Jahr stelle ich mir die Frage: was nehme ich mir heuer als Fastenopfer vor? Wozu will ich diese vierzig Tage nützen? Natürlich kommt mir immer als erstes in den Sinn: weniger essen! Das ist ja der ursprüngliche Sinn der Fastenzeit. Doch das allein genügt nicht. Das Fasten des Leibes braucht auch ein Fasten der Seele. Es geht nicht nur um körperliche Entschlackung, sondern auch um seelische Erneuerung. Was braucht meine Seele?
So habe ich mir als Fastenvorsatz vorgenommen, dankbarer zu sein. Dankbarkeit ist eine Haltung, die das Leben nachhaltig positiv verändert. Natürlich haben wir tausend Gründe um zu nörgeln, zu klagen, unzufrieden zu sein. Das Leben kann oft hart und bitter sein. Ich will mich auf Ostern vorbereiten, indem ich bewusst auf alles achte, wofür ich dankbar sein kann. Ich glaube, ich werde dafür viele Gründe finden!