"Schweigen und Beten, das kann viel Gutes bewirken. Und wenn wir dann reden, sollen es Worte sein, die dem Anderen gut tun. In diesem Sinn: gesegnete Fastenzeit!", so Kardinal Christoph Schönborn.
"Schweigen und Beten, das kann viel Gutes bewirken. Und wenn wir dann reden, sollen es Worte sein, die dem Anderen gut tun. In diesem Sinn: gesegnete Fastenzeit!", so Kardinal Christoph Schönborn.
„Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 16. Februar 2018.
Mit dem Aschermittwoch hat die Fastenzeit begonnen. Unzählige Fastentipps werden uns angeboten. Einen habe ich letzte Woche vorgeschlagen und mir selber vorgenommen: weniger Nörgeln, mehr Dankbarkeit. Heute füge ich noch einen zweiten Tipp hinzu, der mir selber recht schwer fällt. Aber ein Fastenopfer soll ja spürbar sein, sonst ist es kein Opfer. Wie wäre es, in den kommenden 40 Tagen der Fastenzeit mehr zu schweigen?
Ein alter Spruch sagt: Hättest du geschwiegen, wärst du ein Philosoph geblieben! Ich habe es selten bereut, geschwiegen zu haben. Ich habe es oft bereut, unüberlegt geredet zu haben. Ein Wort zu viel, eine verletzende Bemerkung – und schon ist ein Unglück geschehen. Könnte ich das Wort nur zurücknehmen! Aber der Schaden ist angerichtet.
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, sagt das Sprichwort. So manche Beziehung wäre nicht zerbrochen, wenn nicht unüberlegte und unbeherrscht böse Worte gefallen wären. Nicht nur beim Essen fasten, sondern auch beim Reden! Schweigen und Beten, das kann viel Gutes bewirken. Und wenn wir dann reden, sollen es Worte sein, die dem Anderen gut tun. In diesem Sinn: gesegnete Fastenzeit!