"Zum Fasten gehört der freiwillige Verzicht, das Fastenopfer. Es soll uns freier, bewusster, dankbarer machen. In diesem Sinne: gute Fastenzeit!",sagt Kardinal Christoph Schönborn.
"Zum Fasten gehört der freiwillige Verzicht, das Fastenopfer. Es soll uns freier, bewusster, dankbarer machen. In diesem Sinne: gute Fastenzeit!",sagt Kardinal Christoph Schönborn.
„Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 8. März 2019.
Mit dem Aschermittwoch hat die Fastenzeit begonnen. Sie dauert 40 Tage und endet mit dem Osterfest. Früher gab es feste, klare Fastenregeln, zum Beispiel: am Freitag darf man kein Fleisch essen! Heute soll sich jeder seine Art zu fasten selber wählen. Manche nehmen sich vor, Gewicht abzubauen. Andere verzichten auf Lieblingsspeisen oder bringen finanzielle Opfer, um Armen zu helfen, bemühen sich um mehr Nächstenliebe oder nehmen sich vor, mehr Stille, Besinnung und Gebet zu suchen.
Ich habe mir für die Fastenzeit vorgenommen, bewusster dankbar zu sein. Fasten hat ja auch den Sinn, aufmerksamer zu werden. Wir nehmen so vieles für Selbstverständlich, was eigentlich etwas Kostbares ist. Zum Beispiel: dass ich ausreichend reines Trinkwasser einfach aus der Leitung bekomme, weltweit oft ein rares Gut. Das tägliche Brot, gesunde Nahrungsmittel – alles nicht selbstverständlich! Ich will versuchen, dafür zu danken, zuerst Gott, von dem alle guten Gaben kommen, und dann denen, die dafür arbeiten und sorgen.
Zum Fasten gehört der freiwillige Verzicht, das Fastenopfer. Es soll uns freier, bewusster, dankbarer machen. In diesem Sinne: gute Fastenzeit!