Ein alter Name für die Karwoche ist die "authentische Woche". Bischofsvikar Josef Grünwidl erklärt, was damit gemeint ist und warum es bereichernd ist, die Woche Schritt für Schritt mit Jesus mitzuerleben.
In der Großen Woche konzentrieren sich die wesentlichen Themen christlicher und menschlicher Existenz. Jesus, Sohn Gottes und Menschensohn zugleich, taucht in die Widersprüche und Rätsel unseres Lebens ein, bis hinein in den Todeskampf und in das namenlose Schweigen des Todes.
Die Karwoche mitzufeiern ist mehr als Brauchtum, mehr als äußere Frömmigkeitsformen und auch mehr als feierliches liturgisches Gedächtnis. Es geht jede und jeden auf ganz persönliche Weise an.
In dem Maß in dem sich der einzelne auf die heiligen Tage einlässt - auch auf die bleierne Stille des Karsamstags – kann die Osternacht für ihn zum je eigenen Exodus werden. Alles kommt darauf an, wie konkret, wie authentisch wir Jesus in diesen Tagen folgen. Josef Grünwidl, Bischofsvikar des Vikariates Süd erinnert uns, dass die Liturgie von Mailand diese Tage die „Authentische Woche“ nennt und lädt uns ein, sie bewusst und ohne Abkürzung zu feiern.