"Pfingsten, Fest des Heiligen Geistes: warum nicht gerade jetzt von Gott den Geist des Miteinander, der Gemeinsamkeit, der Hoffnung erbitten?", fragt Kardinal Christoph Schönborn.
"Pfingsten, Fest des Heiligen Geistes: warum nicht gerade jetzt von Gott den Geist des Miteinander, der Gemeinsamkeit, der Hoffnung erbitten?", fragt Kardinal Christoph Schönborn.
„Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 7. Juni 2019.
Pfingsten! Langes Wochenende, viel Verkehr, hoffentlich Zeit zum Ausspannen und Erholen. Und zum Besinnen! Denn Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Und was brauchen wir in dieser wirren Zeit mehr als einen guten Geist?
Es ist leichter, den Ungeist festzustellen als den guten Geist. Aber wie gut tut es, wenn in einem Betrieb ein guter Geist herrscht! Dann macht die Arbeit Freude, dann geht etwas weiter. Wie schmerzlich ist es, wenn in den eigenen vier Wänden der Ungeist herrscht, wenn Zwietracht oder gar Hass das Zusammenleben vergiften.
Was für zu Hause gilt, das gilt auch für unsere Heimat. Wir haben viel Unschönes in den vergangenen Wochen erlebt, und Schwieriges liegt vor uns: lange Wochen des Wahlkampfes. Es liegt nicht nur an der Politik, ob ein gutes Miteinander gelingt. Es liegt an uns allen, ob wir dem Ungeist Raum geben, durch Hasspostings, durch gegenseitiges Schlechtmachen.
Pfingsten, Fest des Heiligen Geistes: warum nicht gerade jetzt von Gott den Geist des Miteinander, der Gemeinsamkeit, der Hoffnung erbitten? Österreich braucht jetzt diesen guten Geist!