Rund fünf Stunden Backen und Verzieren später kann ich sagen: Die Teige sind ausnahmslos gut zu verarbeiten. Sie sind nicht pickig, brechen nicht leicht und lassen sich gut ausrollen. Und: Geschmeckt hat mir persönlich jeder einzelne Keks.
Rund fünf Stunden Backen und Verzieren später kann ich sagen: Die Teige sind ausnahmslos gut zu verarbeiten. Sie sind nicht pickig, brechen nicht leicht und lassen sich gut ausrollen. Und: Geschmeckt hat mir persönlich jeder einzelne Keks.
Alle Jahre wieder steht Kekserlbacken bei mir daheim auf dem Programm. Plan ist auch in diesem Jahr, nicht „nur“ die altbewährten Kekserlrezepte auszupacken, sondern auch etwas anderes zu probieren.
Ich war in der vergangenen Woche einigermaßen beschäftigt. Womit? Nun, ich habe die notwendigen Zutaten für meine „alternative“ Weihnachtsbäckerei zusammengekauft. „Anders backen zu Weihnachten“ lautet der Titel eines Buches, das vor einigen Wochen auf meinem Schreibtisch gelandet ist. „Gesunde Alternativen zu Weißmehl und Haushaltszucker“ verspricht der Untertitel und damit hatte das Buch meine volle Aufmerksamkeit. Klingt doch gut. Denn längst ist es ja bekannt, dass weißer Zucker und Weißmehl nicht das Gesündeste sind, was bei uns verbacken in die Keksdose und auf den Kuchenteller kommen kann.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf machte ich mich deshalb eifrig an das Einkaufen alternativer Zutaten. Vollkorn-Dinkelmehl, Vollrohrzucker und Sojasahne fand ich schnell in den großen Supermarktketten. Schwieriger wurde es bei Kamutmehl und Buchweizenmehl, aber auch das fand ich noch im Reformhaus meines Vertrauens.
Völlig chancenlos war ich bei Vollrübenzucker, Ayurvedischem Zucker, Pfeilwurzelmehl und Vollrohrpuderzucker. In meiner Ratlosigkeit beschloss ich kurzerhand, die Suche nach diesen speziellen Dingen aufzugeben und Altbewährtes – wenn auch definitiv nicht Gesundes – zu verwenden bzw. auf den Vollrohrzucker, der ja leicht zu bekommen war, zurückzugreifen. Frei nach dem Motto: Die Dosis macht das Gift und ein bisschen gesünder ist doch auch schon etwas.
Versucht habe ich schließlich: Vanillekipferl, Hildegards Glückskekse und Zimtsterne – Klassiker der Weihnachtsbäckerei also. Der Grund, warum ich diese und keine anderen genommen hab, ist leicht erklärt: Gerade von Vanillekipferln, Hildegard von Bingens Nervenkeksen und Zimtsternen habe ich eine ganz konkrete Vorstellung. Die Frage, die ich beantworten wollte, war: Können die Vollkornvarianten und der alternative Zucker dieser Vorstellung entsprechen?
Rund fünf Stunden Backen und Verzieren später kann ich sagen: Die Teige sind ausnahmslos gut zu verarbeiten. Sie sind nicht pickig, brechen nicht leicht und lassen sich gut ausrollen.
Und: Geschmeckt hat mir persönlich jeder einzelne Keks. Besonders die Vanillekipferln, die ich allerdings aufgrund des Mangels an ayurvedischem Zucker dann doch in normalem Vanille-Staubzucker gewälzt habe, sind wirklich ausgezeichnet. Mein 9-jähriger Sohn kann Hildegards Glückskeksen etwas abgewinnen – was wohl daher kommt, dass er Zimt liebt.
Und – ja zugegeben – auch das bisschen Schokolade, in die ich die Kekse getaucht habe, entspricht seiner Vorstellung eines perfekten Kekses. Mein Mann konnte mit meinem Willen, gesunde Kekse auf den Tisch zu bringen, prinzipiell viel anfangen. Da er aber kein großer Fan von Weihnachtskeksen, dafür aber von Lebkuchen ist, muss ich ihn wohl in den nächsten Wochen noch mit dem „Feinen Lebkuchen“ überzeugen. Ich glaube, da stehen meine Chancen gut.
Alles in allem regt das Buch „Anders backen zu Weihnachten“ zum Nachdenken an und birgt durchwegs spannende „Back-Experimente“. Alte oder unbekanntere Getreidesorten zu verarbeiten, alternative Zuckervarianten zu probieren, macht Spaß und erweitert den Horizont. Ich wusste zum Beispiel nicht, wie gut Vollrohrzucker schmeckt – der ist nämlich nicht „nur“ süß.
Geschmacklich völlig gleichwertige Alternativen zu einem Vanillekipferl oder einem Linzerauge sind die Kekse aber nicht. Dafür aber eine außergewöhnliche Erweiterung für den weihnachtlichen Keksteller. Bei mir wird es heuer beides geben. Mal sehen, was dann am Ende schneller weg ist.