„Alles loslassen, mit der Vergangenheit abschließen, Neues annehmen und positive Energie entwickeln. Das lässt sich besonders mit dem Räuchern in den Tagen zwischen dem 25. Dezember und 6. Jänner, die Zeit der Rau(ch)nächte, verbinden.“
„Alles loslassen, mit der Vergangenheit abschließen, Neues annehmen und positive Energie entwickeln. Das lässt sich besonders mit dem Räuchern in den Tagen zwischen dem 25. Dezember und 6. Jänner, die Zeit der Rau(ch)nächte, verbinden.“
Räuchern mit getrockneten Pflanzen verbreitet gute Stimmung an langen Winterabenden. Der Einsatz von heimischen Blüten, Kräutern, Harzen und Weihrauch bringt auch gesundheitliche Vorteile.
Geräuchert wurde bei uns immer zu Hause“, erinnert sich Friedrich Kaindlstorfer. „Ob in der Grippezeit, im Advent oder zu Weihnachten“. Jahre später stößt er auf das medizinische Räuchern. Ein Arzt macht ihn neugierig: „Er hat uns erzählt, dass er in seiner Praxis auch räuchert.“
Friedrich Kaindlstorfer, Betriebsleiter des Zentrums für Traditionelle Europäische Medizin (TEM) im oberösterreichischen Bad Kreuzen, nimmt die Idee auf. Er stößt auf Jahrhunderte altes Wissen von Kräuterfrauen und Heilpraktikern wie Hippokrates und Paracelsus.
„Das Räuchern hilft uns beim Riechen. Es ist sehr intensiv und verschafft uns Aufmerksamkeit“, so der Experte. Vanille als Beispiel. „Bis jetzt habe ich keinen Menschen kennen gelernt, der Vanille nicht mag, sie schenkt uns Geborgenheit, wir denken automatisch ans Kekse-Backen.“ Vanille eignet sich in Verbindung mit Lavendel zum Räuchern: „Das hat etwas sehr Beruhigendes nach einem stressigen Tag.“
Wichtigstes Gut für das Räuchern sind Kräuter. „Salbei oder Lavendel eignen sich besonders gut, aber wichtig ist, dass sie gut getrocknet sind.“
Der Experte empfiehlt zum Trocknen einen alten Bilderrahmen, auf den man ein Fliegengitter aufheftet und daran die Kräuter an einem luftigen warmen Ort eine Woche lang trocknen lässt. Die Kräuter sind dann bereit, um geräuchert zu werden.
„Auch Tannen-, Fichten- oder andere Baumharze eignen sich ausgezeichnet“, so der Räucherexperte. „Ich bin im Sommer mit einem Glas unterwegs, ritze mit einem alten Messer in die Baumrinde.“ Die oberste Schicht, wo das Harz am härtesten ist, bietet das geeignetste Harz. Nachdem es ein Jahr lang getrocknet wurde, eignet es sich für das Räuchern.
Kaindlstorfer verrät, dass der Heizkörper im Winter für das Wohlbefinden genutzt werden kann. Und so geht es: „Eine Schale Wasser, Lavendelblüten oder Lavendelöl hinzugeben und sie auf den Heizkörper stellen. Durch die Wärme verdunstet das Wasser und es verteilen sich die Pheromone, die angenehm auf die Stimmbänder wirken.“
Tipps für das Räuchern: „Harz von der Zirbe, ein paar Nadeln, dazu getrocknete Rosenblätter und Lavendel auf eine Kohle legen und durch den Raum gehen.“
Wichtig dabei ist der Faktor Zeit. „Am besten 20 Minuten Zeit nehmen, sich hinsetzen und die Atmosphäre genießen.“ Man kann zum Räuchern klarerweise auch Weihrauch aus dem Oman und Indien verwenden. Er stammt vom getrockneten Harz des Weihrauchbaums, der beim Verglühen seinen aromatisch duftenden Rauch entwickelt.
„Alles loslassen, mit der Vergangenheit abschließen, Neues annehmen und positive Energie entwickeln. Das lässt sich besonders mit dem Räuchern in den Tagen zwischen dem 25. Dezember und 6. Jänner, die Zeit der Rau(ch)nächte, verbinden.“
Buchtipp:
Friedrich Kaindlstorfer
Heilen mit heimischen Kräutern und Harzen.
Kneipp Verlag.
ISBN: 978-3708807225