Mein Gott, warum hast du mich verlassen.
Mein Gott, warum hast du mich verlassen.
Auf den Tod vorbereiten. Kann man das überhaupt? Wer vermag das Leid zu ermessen jener, die gehen, und jener, die zurückbleiben? P. Klaus Schweiggl SJ begleitet Sterbende und Trauernde.
Sie sind schwer krank und ohne Hoffnung auf Heilung. „Austherapiert“ heißt es in der Fachwelt. Gemeint ist damit, dass sie bald sterben werden, in ein paar Wochen oder Monaten.
P. Klaus Schweiggl begleitet solche Menschen, denen ihr Tod in naher Zukunft angekündigt wurde. Er tut dies seit 16 Jahren. „Ich glaube, ich kann diese Arbeit nur deshalb schon so lange machen, weil ich viel mehr Leben als Tod erfahre“, sagt der Jesuit. Die Sterbenden laden dazu ein, den Moment ganz bewusst zu leben, so P. Klaus Schweiggl SJ.
Mit der Frage nach dem Warum - warum ein Mensch sterben, warum er leiden muss -, wird der Hospizseelsorger zwangsläufig konfrontiert. Es gelte, diese Frage auszuhalten, umso mehr, als es darauf keine einfache, ja vermutlich gar keine Antwort gebe.
Wo Antworten fehlen, greift P. Klaus Schweiggl gerne auf Texte, Gedichte, Lieder oder Bilder zurück. Kunst, Musik, Literatur spricht Menschen auf anderen Wegen an, lässt Raum, sich selbst, die gegenwärtige Situation, die eigenen Gefühle darin zu entdecken und Ausdruck für das zu finden, wofür einem selbst die Worte fehlen.
Als Priester und Ordensmann wird er häufig nach dem Jenseits gefragt. „Alle Menschen beschäftigen sich mit der Frage, ob der Tod ein Endpunkt ist, oder ob es hinter dieser Schwelle noch etwas gibt“, meint P. Klaus Schweiggl. „Ich werde oft nach meiner eigenen Hoffnung gefragt. Meine Hoffnung ist, dass mein Leben im Sterben sich vollendet, nicht endet."
In manchen Momenten stößt auch er an Grenzen. Dann besinnt er sich auf jene Psalmworte, die der Evangelist dem sterbenden Jesus in den Mund legt: Mein Gott, warum hast du mich verlassen. „Das ist für mich in meiner Arbeit der allergrößte Trost“, sagt P. Klaus Schweiggl, „weil ich in diesem Wort die Glaubenshoffnung des Betenden spüre - und versuche, sie zu meiner zu machen -, dass man auch in der größten Gottferne nicht verlassen ist.“
P. Klaus Schweiggl SJ begleitet Sterbende und Trauernde.
Kontaktdaten:
Schwerpunkt Begräbnis und Bestattung auf erzdioezese-wien.at
Nicht alleine in der Trauer sein
Informationen und Angebote der Kirche, die Betroffenen durch diese schwere Zeit helfen.