Tod und Trauer aus dem Leben von Kindern fern zu halten, ist weder sinnvoll noch auf Dauer möglich.
Tod und Trauer aus dem Leben von Kindern fern zu halten, ist weder sinnvoll noch auf Dauer möglich.
Dass der Tod zum Leben dazugehört, ist Thema des Bilderbuches „Der Tod auf dem Apfelbaum“.
Allerseelen und Allerheiligen – Zeit, um sich mit Fragen zu Sterben und Tod auseinanderzusetzen. Doch gerade im Umgang mit Kindern stoßen Erwachsene schnell an ihre Grenzen.
Wie soll man diese Themen ansprechen? Bereitet den Kleinen das Thema Tod nicht viel zu viel Angst? „Uns Erwachsenen fehlen gerade bei Themen wie Tod und Trauer oft die Worte“, sagt Kathrin Unterhofer, Expertin für Kindertrauer bei der Kontaktstelle Trauer der Caritas.
Spezielle Kinderbücher seien da oft eine gute Hilfe, die richtigen Worte zu finden.
Klar sei nämlich: Tod und Trauer aus dem Leben von Kindern fern zu halten, sei weder sinnvoll noch auf Dauer möglich. „Früher oder später erfahren die Kinder die Trauer bei einem Todesfall am eigenen Leib und es ist wichtig, dass sie das nicht völlig unvorbereitet trifft.
Sie müssen lernen, dass auch der Tod zum Leben dazugehört“, so Kathrin Unterhofer. Kinder seien dankbar über Offenheit, gerade auch wenn es um schwierige Themen geht.
Eines jener Bücher, das Erwachsenen die Worte zurückgeben kann, die so dringend fehlen, ist Kathrin Schärers „Der Tod auf dem Apfelbaum“.
Schärer erzählt darin die Geschichte eines alten Fuchses und seiner Füchsin. Längst hat kein Tier mehr vor ihnen Angst und Amseln, Spatzen und Eichhörnchen plündern fröhlich und ungehemmt den Apfelbaum, den die Füchse als ihr Eigentum betrachten.
Die Empörung darüber ist groß, doch eines Tages kommt die vermeintliche Rettung in Form eines Zauberwiesels, das den Apfelbaum der Füchse verzaubert. Ab diesem Zeitpunkt bleiben alle Tiere, die den Baum oder einen Apfel berühren, an ihm kleben. Und nur wenn der Fuchs es befiehlt, lässt sie der Apfelbaum wieder gehen. Endlich hat der Fuchs wieder seine Ruhe und muss keine Angst um seinen Besitz haben.
Doch eines Tages betritt ein äußerst ungebetener Gast die Szenerie: Der Tod taucht neben dem Apfelbaum auf und macht dem Fuchs klar, dass es Zeit ist, zu gehen.
Der schlaue Fuchs willigt scheinbar ein, bittet aber den Tod um die Erfüllung eines letzten Wunsches: Er solle ihm doch bitte einen Apfel vom Baum pflücken. Der Tod erfüllt diesen Wunsch… bleibt kleben und kann den Fuchs nun nicht mehr mit sich fort nehmen.
Der Fuchs ist begeistert von seinem Geistesblitz, mit dem er dem Tod ein Schnippchen geschlagen hat. Doch dann stirbt seine Füchsin und die Traurigkeit des Fuchses kennt kein Ende. Ohne sie sein? Wie soll das gehen? Hinzu kommt, dass er keinen Ansprechpartner, keinen Freund mehr hat – die anderen Füchse, die jüngeren, tollen viel lieber herum, als sich mit ihm, dem Alten, abzugeben.
Und eines Tages erkennt der Fuchs, dass es keinen Sinn hat, den Tod ewig an der „Ausübung“ seiner Pflicht zu hindern und befreit ihn vom Apfelbaum.
Buchtipp:
Kathrin Schärer
2015, Atlantis Verlag
Illustriert von Kathrin Schärer
Hardcover
36 Seiten
ISBN: 978-3-7152-0701-8
Dieses Buch online bei der Wiener Dombuchhandlung "Facultas" erstehen
Nicht alleine in der Trauer sein
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