Fürbitte heißt Gebet der Gläubigen.
Fürbitte heißt Gebet der Gläubigen.
Was ist eine Fürbitte? Wie werden Fürbitten gebetet und was sollen sie beinhalten? Peter Jüthner vom Liturgiereferat der Erzdiözese Wien im Gespräch:
Im Lateinischen wird das Fürbittgebet oratio fidelium – das heißt Gebet der Gläubigen – genannt.
Es steht am Ende des Wortgottesdienstes in der Messfeier und im Schlussteil der Vesper. In den Fürbitten übt die Gemeinde, das heißt alle Getauften, durch ihr Beten für alle Menschen ihr priesterliches Amt aus.
Das Fürbittgebet will weder Gott vorschreiben, was er zu tun habe, noch will es die Beter vom tätigen Einsatz gegen die Nöte der Welt dispensieren. Es ist vielmehr solidarisches Beten und Rufen mit den Leidenden.
Der Vorsteher des Gottesdienstes – ein Priester bei einer hl. Messe, oder ein Leiter/ eine Leiterin bei einer Wort-Gottes-Feier – hat die Aufgabe, die Fürbitten einzuleiten und mit einem Gebet zu beschließen.
Die Gebetsanliegen sollten idealerweise aus der Gemeinde kommen und von verschiedenen Gläubigen gesprochen werden.
Die Gemeinde betet still in den genannten Anliegen und kann ihr Gebet durch eine Akklamation bekräftigen: Wir bitten dich, erhöre uns, Christus höre uns, Herr erbarme dich, …. Dieser Ruf kann auch gesungen werden – das Gotteslob bietet dazu viele Beispiele (GL 92, 181, 182, 566.2, 586.5, 632.1, 751-759).
In der Liturgiekonstitution „Sacrosanctum Concilium“ des II. Vatikanischen Konzils, werden jene Anliegen genannt, für die bei den Fürbitten gebetet werden soll: zunächst für die Anliegen der (Gesamt)Kirche, dann folgen die Bitten für die Regierenden und das Heil der ganzen Welt, für alle Notleidenden und schließlich für die Ortsgemeinde.
Bei besonderen Messfeiern wie eben der Erstkommunion – aber auch bei Firmung, Trauung, Taufe etc. – kann die Reihenfolge den besonderen Anlass berücksichtigen.
Bei einer Erstkommunionfeier kann man etwa – zusätzlich zu den oben genannten Anliegen- speziell für die Erstkommunionkinder, für alle Kinder, die in diesem Jahr die Erstkommunion empfangen, ihre Eltern und Familien und Angehörige beten. Selbstverständlich sollen auch die Anliegen berücksichtigt werden, die die Erstkommunionkinder selbst mitbringen und die in den Vorbereitungseinheiten erarbeitet wurden.
Die einzelnen Bitten sollen jeweils nur einen Adressaten haben - d.h. sie richten sich entweder nur an Gott Vater (Gott unser Vater, Guter Gott, …), oder nur an Gott Sohn (Herr Jesus, oder eine Anrede, die sich aus dem Evangelium ergibt, z.B.: Jesus, Licht der Welt, …), oder enthalten gar keine direkte Anrede (Lasst uns bete für, Wir beten für, …).
Sie sollen auch keine moralischen Aufrufe an die Gemeinde beinhalten oder den Menschen sagen, was sie zu tun hätten. Sie sind Einladung zum Gebet mit den Notleidenden und für die Notleidenden.
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