"Christen sind Menschen der Freude. Was ist das, diese Freude? Ist es Fröhlichkeit? Nein: Es ist nicht dasselbe. Fröhlich und heiter sein ist gut, aber die Freude ist eine andere Sache, sie ist mehr", so Papst Franziskus.
"Christen sind Menschen der Freude. Was ist das, diese Freude? Ist es Fröhlichkeit? Nein: Es ist nicht dasselbe. Fröhlich und heiter sein ist gut, aber die Freude ist eine andere Sache, sie ist mehr", so Papst Franziskus.
Neben den 7 Gaben gehören auch die Früchte des Heiligen Geistes zum festen Bestandteil einer jeden Firmvorbereitung. Es sind die Früchte der Liebe, der Freude, des Friedens, der Geduld, der Freundlichkeit, der Güte, der Langmut, des Sanftmuts, der Treue, der Bescheidenheit, der Enthaltsamkeit und der Keuschheit.
Als zweite der 12 Früchte des Heiligen Geistes wird die Freude genannt. Was ist damit jedoch gemeint? Warum haben wir Grund zur Freude?
Wir Christen haben allen Grund zur Freude. Christus ist für uns am Kreuz gestorben und ist am dritten Tage wieder auferstanden. Dieses „Pascha Mysterium“ feiern wir zu Ostern und jeden Sonntag in der Eucharistiefeier. Als getaufte Christinnen und Christen dürfen wir uns Kinder Gottes nennen und auf ein Leben nach dem Tod hoffen. Wir sind also nicht gefangen im Hier und Jetzt, sondern können mit der Erwartung auf das ewige Leben durch die Welt gehen. Diese Freude kann jede Christin, jeder Christ im Herzen tragen, sie sollte aber auch nach außen sichtbar sein.
Gerade auch in der Liturgie der Kirche wird diese Freude sichtbar. So gibt es zwei Feste im Kirchenjahr, die sich explizit der Freude/ Vorfreude widmen. Der 3. Adventsonntag wird auch Gaudete Sonntag (lat. freut euch!) genannt. Damit soll die Freude auf das nahende Hochfest der Geburt Jesu ausgedrückt werden. Der Name ist an folgende Aussage des Apostels Paulus an die Philipper angelehnt: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe.“ (Phil 4,4f)
Ebenso trägt der 4. Fastensonntag den Beinamen Laetare Sonntag (lat. freue dich). Mit ihm ist die Hälfte der Fastenzeit überschritten wodurch die Freude auf das Osterfest zum Ausdruck gebracht wird. Seinen Namen erhält das Fest von einem Vers aus dem Buch Jesaia: „Freut euch mit Jerusalem! Jubelt in der Stadt, alle, die ihr sie liebt. Seid fröhlich mit ihr, alle, die ihr über sie traurig wart.“ (Jes 66,10)
Mit diesen beiden Sonntagen, wird die strenge Fastenzeit durchbrochen und schon auf die kommende Freude hingewiesen. Dies kommt auch in der liturgischen Kleidung zum Ausdruck. Statt der Farbe Violett, als Farbe der Buße, wird an beiden Sonntagen die Farbe Rosa verwendet. Rosa, als „aufgehelltes“ Violett soll diesen freudigen Charakter zum Ausdruck bringen. Ebenso gibt es am Adventkranz neben drei violetten, eine rosa Kerze. Auch sie symbolisiert die Freude.
Papst Franziskus meint dazu:
„Christen sind Menschen der Freude. […] Was ist das, diese Freude? Ist es Fröhlichkeit? Nein: Es ist nicht dasselbe. Fröhlich und heiter sein ist gut, aber die Freude ist eine andere Sache, sie ist mehr. Sie ist nicht stimmungsabhängig, sie stammt nicht aus dem Moment, sondern sie geht viel tiefer. Sie ist ein Geschenk. Wenn wir die Fröhlichkeit immer ausleben wollen, wird sie am Ende zu einer Leichtigkeit und Oberflächlichkeit, außerdem bringt sie mit sich einen Zustand, wo es an christlicher Weisheit fehlt, sie macht uns ein wenig dumm und einfältig. Alles fröhlich und heiter? Nein. Die Freude ist eine andere Sache. Die Freude ist ein Geschenk des Herrn, sie erfüllt uns von innen her. Es ist wie eine Salbung durch den Heiligen Geist.“ (Predigt von Papst Franziskus am Freitag 10. Mai 2013 im Gästehaus Santa Marta)
Zur Vertiefung möchte ich besonders das apostolische Schreiben Evangelii Gaudium ans Herz legen. Die Verkündung des Evangeliums ist ein Akt der Freude. Papst Franziskus zeichnet hierin einen Weg der Verkündigung des Evangeliums im 21. Jahrhundert vor. Es ist ein sehr anspruchsvoller Weg, aber zugleich auch einer, der uns als Kinder Gottes mit großer Freude erfüllen kann, wenn wir uns auf die Begegnung mit Jesus im Evangelium einlassen.
Folgend sei auf eine interessante Aussage über die Freude in diesem Schreiben verwiesen:
„Es gibt Christen, deren Lebensart wie eine Fastenzeit ohne Ostern erscheint. Doch ich gebe zu, dass man die Freude nicht in allen Lebensabschnitten und -umständen, die manchmal sehr hart sind, in gleicher Weise erlebt. Sie passt sich an und verwandelt sich, und bleibt immer wenigstens wie ein Lichtstrahl, der aus der persönlichen Gewissheit hervorgeht, jenseits von allem grenzenlos geliebt zu sein. Ich verstehe die Menschen, die wegen der schweren Nöte, unter denen sie zu leiden haben, zur Traurigkeit neigen, doch nach und nach muss man zulassen, dass die Glaubensfreude zu erwachen beginnt, wie eine geheime, aber feste Zuversicht, auch mitten in den schlimmsten Ängsten:
»Du hast mich aus dem Frieden hinausgestoßen; ich habe vergessen, was Glück ist […] Das will ich mir zu Herzen nehmen, darauf darf ich harren: Die Huld des Herrn ist nicht erschöpft, sein Erbarmen ist nicht zu Ende“ (Papst Franziskus, Evangelii Gaudium, 6)
Gerade auch in der Zeit der Vorbereitung auf das Sakrament der Firmung, sollte versucht werden die Freude, die uns als Christen erfüllt, für die Jugendlichen spürbar werden zu lassen. Hilfreich kann dafür gerade ein bewusstes Feiern der Feste aber auch der Vorbereitungszeiten wie Advents- und Fastenzeit sein. Es ist wichtig darauf zu verweisen, dass wir Christinnen und Christen nicht für das Fasten, sondern aus der Freude und der Hoffnung heraus leben und dies auch unsere Mitmenschen fühlen lassen.
Die 12 Früchte des Heiligen Geistes:
Die 7 Gaben des Heiligen Geistes:
www.firmung.at die Seite der Katholischen Jugend zum Thema Firmung
Firmung auf erzdiözese-wien.at
Firmvorbereitung in der Erzdiözese Wien
Die Katholische Jugend ist Teil der Dienststelle Junge Kirche der Erzdiözese Wien.
Sie ist das offizielle Sprachrohr der Jugend in der römisch-katholischen Kirche in Wien und Anlaufstelle für alle, die sich in der katholischen Jugendarbeit engagieren möchten. Schwerpunkte sind die Themen Firmung, Schule, Pfarre & Jugend, Ehrenamt und (Weiter)Bildung.