"Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch..." (Gen, 2,27-28)
"Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch..." (Gen, 2,27-28)
"Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau und sie werden ein Fleisch" (Gen 2,24) Was die Bibel über die Ehe sagt, was sich Mann und Frau bei der Trauung versprechen und warum die Ehe ein Sakrament ist - Gedanken von Pfarrer Gerald Gump.
Schon auf den ersten Seiten der Bibel finden sich Grundaussagen über das Miteinander von Frau und Mann: "Als Mann und Frau" schuf Gott den Menschen - und so auch als sein eigenes "Abbild (Gen 1,27); "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt!" (Gen 2,18) wie auch, dass Mann und Frau sich derart aneinander binden, dass sie "ein Fleisch" sind (Gen 2,24).
In narrativen, hymnischen oder belehrenden Texten zeichnet das Alte Testament ein breites Bild von ehelichem Miteinander, das sich in unterschiedlichsten Bereichen (geistig und körperlich, als Liebes- oder Wirtschaftsgemeinschaft) manifestiert. Spätestens aus der Art, wie Jesus den Menschen sieht, lässt sich die Ehe immer mehr als ein personales Miteinander zweier Menschen verstehen.
Ehe - ein Sakrament
Im Laufe der Zeit ist die Kirche dazu übergegangen, diese Höchstform umfassend-menschlicher Liebe, die im Kern ihres Miteinanders fruchtbar wird, als heilig, später sogar als Sakrament anzusehen. Das liebende Miteinander zweier Menschen soll Zeichen dafür sein, wie Jesus seine Kirche, uns alle liebt. So setzt eine Ehe natürlich den freien Entschluss beider Partner voraus. Es ist mehr, als "nur" als Paar zusammenzuleben. Ehe bedeutet Verbindlichkeit und Sich-Verlassen- Können.
Die christlicher Ehe meint den Partner ganz: mit seiner Geschichte, Gegenwart und Zukunft, in seiner geistigen Haltung, mit seinem Charakter, in seiner Leiblichkeit, mit seinen Stärken und Schwächen, sie meint gemeinsam gelebte Sexualität. Echte Liebe kennt keine Vorbehalte und lässt sich nicht zurücknehmen. Jesus liebt uns - unabhängig vom Ausblick auf Erfolg oder Gewinn. Eheliche Liebe ist - wo sie eben diese Liebe Jesu deutlich und spürbar macht - dementsprechend auch in dieser Richtung angelegt: ohne Vorbehalte, Bedingungen oder Ansätze eines "Hintertürls". Sie ist für Verheiratete der besondere Weg, in intensiver Form durch die Liebe des Partners oder der Partnerin die Liebe Gottes zu spüren - so ist die gelebte Ehe der Ort, die Gegenwart Gottes zu erfahren.
Selbstverständlich sind all dies Grundrichtungen. Wie bei jedem Sakrament kommen wir Menschen nie all dem nach, was es beinhaltet. Wir können Scheitern, Fehler machen und auf andere Wege kommen. Doch ändert dies nichts daran, dass Sakramente, eben auch die Ehe, ein von Gott angelegter Weg ist, die Fülle des Lebens und der Freude zu erfahren.
Trauung und die Ehe im Alltag
Zwei Menschen finden sich, gewinnen sich lieb und wachsen zu einer echten Liebesgemeinschaft zusammen. Dieses Miteinander bringen sie vor Gott, um sich verbindlich den Segen Gottes zusagen zu lassen. Sie treten aber auch vor Gott, um das, was sie leben, ganz offiziell als Zeichen der Nähe Gottes, eben als Sakrament deklarieren zu lassen. Und genau das gilt es im Alltag zu leben. Gerade beim Ehesakrament wird so spürbar, dass es hier nicht um eine isolierte Feier geht, sondern um ein gottesdienstliches Fest, das dann im Alltag gelebt wird.
Eheringe und Eheversprechen
Dann werden die Ringe gesegnet. Eine der zur Wahl gestellten Segensformeln lautet: "Wie der Ring den Finger ganz umschließt, so umschließe das Band der Liebe und Treue jene beiden, die sie als Zeichen ihrer Ehe tragen werden..." Es folgt das Trauungsversprechen, es lautet wörtlich: "Vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meinen Mann/als meine Frau. Ich verspreche dir die Treue in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren, alle Tage meines Lebens. Trag diesen Ring als Zeichen unserer Liebe und Treue, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Zur Bestätigung der Ehe sagt der die Trauungsfeier leitende Priester oder Diakon - "im Namen Gottes und der Kirche" -, dass das eben Geschehende eine gültige Eheschließung ist. Und er segnet die Brautleute.