Pock: „Ich hielte es auch für problematisch, wenn man Priester nur auf den Vorsitz bei der Eucharistiefeier oder anderen Sakramentenfeiern reduziert.
Pock: „Ich hielte es auch für problematisch, wenn man Priester nur auf den Vorsitz bei der Eucharistiefeier oder anderen Sakramentenfeiern reduziert.
In der Stadt Wien gibt es mehr Messen pro Pfarre als auf dem Land. Johann Pock erklärt, warum.
Rund 9,5 Prozent aller Katholiken der Erzdiözese Wien nahmen am Zählsonntag, 24. Februar 2013, an einer Eucharistiefeier teil.
Sehr unterschiedlich war dabei die Zahl der Eucharistiefeiern je Pfarre: am höchsten im Vikariat Wien-Stadt mit 3,9 Messen pro Pfarre, am niedrigsten im Vikariat Nord (1,6 pro Pfarre). Dazwischen liegt das Vikariat Süd mit 2,3 Eucharistiefeiern pro Pfarre.
„Die Umfrage zeigt ein bekanntes Phänomen: Es gibt im Stadtbereich mehr Priester, weshalb es auch mehr Eucharistiefeiern gibt“, sagt Univ.-Prof. Johann Pock, der die „Umfrage Gottesdienst“ gemeinsam mit dem Liturgiereferat erarbeitet und ausgewertet hat.
Pock: „Dies liegt nicht zuletzt daran, dass in der Stadt viele Priester mit speziellen Aufgaben wohnen (z. B. Studium) – und dass fast alle Ordensgemeinschaft in der Stadt Niederlassungen haben.“
„Eine einfache Umverteilung der Priester am grünen Tisch“ sei aber „nicht sinnvoll und möglich“.
Pock: „Ich hielte es auch für problematisch, wenn man Priester nur auf den Vorsitz bei der Eucharistiefeier oder anderen Sakramentenfeiern reduziert, sie nur mehr in der Pfarrpastoral einsetzt und aus allen anderen Bereichen abzieht: Krankenhäuser, Schulen, Universitäten, caritative Einrichtungen, Jugendpastoral etc.“
Diese Zahlen seien „jedoch ein Anstoß, bewusster darüber nachzudenken, welchen Stellenwert Gottesdienste ohne Priester haben, wofür es den Einsatz von Priestern in der Diözese tatsächlich braucht – und wo gewachsene Strukturen und Entwicklungen auch geändert werden sollten“, sagt der Pastoraltheologe.
Univ.-Prof. Mag. Dr. Johann Pock
Institut für Praktische Theologie der Universität Wien
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