„Charismen gilt es zu nutzen, nicht brach liegen zu lassen.“
„Charismen gilt es zu nutzen, nicht brach liegen zu lassen.“
Ein ungenutztes Potential: die 899 ausgebildeten und beauftragten Leiter von Wort-Gottes-Feiern.
In unserem Pfarrverband Maissau, Eggendorf am Walde und Limberg gibt es insgesamt sieben Frauen und Männer, die zur Leitung von Wort-Gottes-Feiern beauftragt sind“, erzählt Rosa Klepp, Pfarre Eggendorf am Walde: „Wir haben im Pfarrverband jede Woche in einer unserer Pfarren eine Wort-Gottes-Feier am Sonntag, anders gesagt alle drei Wochen in Eggendorf.“
In der Erzdiözese Wien gibt es 899 ausgebildete und beauftragte Frauen und Männer für Wort-Gottes-Feiern. Die „Umfrage Gottesdienst“, erarbeitet vom Liturgiereferat und vom Institut für Praktische Theologie zeigt, dass es gerade einmal 60 Wort-Gottes-Feiern in dem abgefragten Zeitraum gab.
„Unsere pastorale Landschaft ist im Umbruch, gerade was die Dienste und Rollen in der Seelsorge, aber auch in der Liturgie betrifft“, sagt der Wiener Pastoraltheologe Univ.-Prof. Hans Pock: „In den vergangenen Jahren hat man zunächst mit großem Idealismus Menschen ausgebildet, die bereit waren und sind, solche lange Zeit dem Priester reservierten Dienste zu übernehmen. Dabei war auch nicht immer der unmittelbare Bedarf im Blick.“
Pock meint, „dass man jeweils vor Ort schauen muss, welche Einsatzbereiche es für qualifizierte Personen gibt“ In den neuen pastoralen Strukturen werde „es eine Hauptaufgabe von Hauptamtlichen sein, charismenorientiert zu arbeiten – und dazu gehören auch diese beauftragten Leiter und Leiterinnen von Gottesdiensten“.
Es gelte „zu schauen, woran es liegt, dass es Personen mit Beauftragung gibt – aber anscheinend (noch) keinen Bedarf dafür.“
Pock: „Die Motivation von Menschen, sich in der Kirche zu engagieren, ist sehr unterschiedlich. Insofern wird es hier Gespräche brauchen, um die gegenseitigen Erwartungshaltungen der Gemeinde- bzw. Pfarrleitungen und der engagierten Ehrenamtlichen zu klären.“
Auf jeden Fall gilt für ihn: „Charismen gilt es zu nutzen, nicht brach liegen zu lassen.“
60 Wort-Gottes-Feiern gab es laut der „Umfrage Gottesdienst“ im abgefragten Zeitraum.
(Liturgiereferat)
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