Die Gründe, außerhalb der Wohnpfarre den Sonntagsgottesdienst mitzufeiern, „liegen z. B. in besonderen Gestaltungen von Gottesdiensten“.
Die Gründe, außerhalb der Wohnpfarre den Sonntagsgottesdienst mitzufeiern, „liegen z. B. in besonderen Gestaltungen von Gottesdiensten“.
„Umfrage Gottesdienst“: Die Erreichbarkeit einer bestimmten Kirche ist ein wesentliches Kriterium für die Teilnahme am Gottesdienst
Als wichtigste Gründe für die Teilnahme am Sonntagsgottesdienst werden die Eucharistiefeier und der Kommunionempfang genannt; es gibt eine hohe Wertschätzung der Mitfeiernden gegenüber der Eucharistie“, sagt der Wiener Pastoraltheologe Johann Pock über die „Umfrage Gottesdienst“, die das Institut für Praktische Theologie (Uni Wien) gemeinsam mit dem Liturgiereferat erarbeitet hat.
In jeweils drei Pfarren pro Vikariat wurden die Mitfeiernden zur „Sonntagskultur in der Erzdiözese Wien“ befragt. Pock: „Kaum eine Rolle spielt das Motiv Sonntagspflicht.
Es ist viel eher die persönliche Frömmigkeit, der persönliche Gottesbezug wichtig. Auch das Gemeinschaftserlebnis wird als wichtiger Grund genannt.“
Die Erreichbarkeit einer bestimmten Kirche sei „ein wesentliches Kriterium für die Teilnahme am Gottesdienst“.
Pock: „In den untersuchten Gottesdiensten waren auch in der Stadt mehr als 2/3 der Mitfeiernden aus dieser Pfarre; am Land sind es 85 Prozent“.
Es gebe somit „eine örtliche Flexibilität, sie ist aber doch geringer, als angenommen“. Die Gründe, außerhalb der Wohnpfarre den Sonntagsgottesdienst mitzufeiern, „liegen z. B. in besonderen Gestaltungen von Gottesdiensten“.
Es sei „erstaunlich, dass die Bedeutung der ,aktiven Teilnahme am Gottesdienst von den meisten auf die Übernahme eines bestimmten Dienstes bezogen wird (wie z.B. Lektor, Kantor oder Kommunionhelfer)“.
Pock: „Die Liturgiereform wollte jedoch bewusst machen, dass jeder im Gottesdienst auch aktiv ist: durch das gemeinsame Singen und Beten, durch Wechselgebete oder auch durch liturgische Haltungen.“
Und zur geringen Akzeptanz der Tagzeitenliturgie (Laudes, Vesper): „Die Liturgiereform versuchte, das Stundengebet mit der Heiligung von Morgen, Mittag und Abend auch in den Gemeinden zu verankern“, betont Pock: „Dies wurde aber offensichtlich wenig angenommen.
Bei den angegebenen Wortgottesdiensten finden sich nur ganz wenige Feiern von Laudes oder Vesper.“ Ein Grund könnte darin liegen, „dass die Tagzeitenliturgie mehr einem mönchischen Tagesablauf und Liturgieverständnis entspricht.
Hingegen haben Wortgottesdienste, die Kinder und Familien aktiv in die Gestaltung und Feier mit einbeziehen, eine hohe Akzepanz“.
„Umfrage Gottesdienst":
Die Mehrzahl der Mitfeiernden der Sonntagsgottesdienste ist zwischen 41 und 80 Jahre alt.
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