Wer kommuniziert, soll innerlich entsprechend bereitet sein.
Wer kommuniziert, soll innerlich entsprechend bereitet sein.
Über den würdigen Empfang der eucharistischen Gaben sowie über Dank und Gebet danach.
Vaterunser, Friedensgruß und Brotbrechen gehören in der Liturgie der Messe als unmittelbare Vorbereitung auf den Empfang des Herrenleibes bereits zum Kommunionteil. Wer sie wirklich betend und von innen her mitvollzogen hat, ist zum würdigen Empfang bereit.
Dennoch: Unmittelbar vor dem Empfang zeigt der Priester den Gläubigen den Herrenleib nochmals mit den Worten des Täufers: "Seht das Lamm Gottes ..." und die Gemeinde bekennt nochmals – jetzt mit den Worten des Hauptmanns von Kafarnaum – ihre Unwürdigkeit: "Herr, ich bin nicht würdig ..." Das ist mehr als eine leere Formel: Dahinter steht das Eingeständnis, ganz und gar auf die Gnade des Herrn angewiesen zu sein, der für uns zum Lamm ward. Wer sich dessen bewusst ist, kann nicht gewohnheitsmäßig und gedankenlos zur Kommunion gehen.
Während man in früheren Jahrhunderten die Anforderungen zum Kommunionempfang so hoch geschraubt hatte, dass man kaum wagen konnte, ohne vorhergehende Beichte zum Tisch des Herrn hinzuzutreten, bekommt man heute vielfach den Eindruck, dass die innere Bereitung zum Empfang des Leibes Christi eher zu leicht genommen wird. Die Vorbereitungsschritte der Liturgie hin zum Kommunionempfang wollen helfen, dies zu vermeiden.
Wer kommuniziert, tritt nun vor den Priester (Diakon, Kommunionhelfer), öffnet seine ineinandergelegten Hände zu einer "Schale" (er nimmt nicht oder "schnappt" nicht mit einer Hand) und empfängt den Leib des Herrn als Gabe und antwortet auf das Spenderwort "Der Leib Christi" mit einem deutlichen "Amen". Augustinus hat als Spenderwort formuliert: "Seht, was ihr seid und werdet, was ihr empfangt: der Leib Christi" – die Kommunion wirkt die Verwandlung des Menschen in die Christusexistenz hinein und hierin hat die gesamte Eucharistiefeier ihren Höhepunkt erreicht.
"Da die Eucharistiefeier das österliche Mahl ist, sollen die Gläubigen, entsprechend bereitet, gemäß dem Auftrag des Herrn seinen Leib und sein Blut als geistliche Nahrung empfangen" (AEM 56). Der Eucharistieempfang ist uns vom Herrn selbst unter beiden Gestalten aufgetragen. Zu keinem anderen Sakrament gibt es einen derart klaren biblischen Einsetzungsbericht: "... nehmet und trinket alle daraus." Es entspricht der Authentizität der Feier, dass die Kelchkommunion wieder zum Normalfall wird.
Ebenfalls zur Authentizität des heiligen Geschehens gehört, dass die Kommunion des Leibes aus der eben stattfindenden Feier hervorgeht und nur im äußersten Notfall aus dem Tabernakel als "Vorratskammer" genommen wird. Übrigens: Auch der Priester ist bei der Kommunion Empfangender. Er handelt hier nicht in der Rolle des Hausvaters oder "in persona Christi": Der Gastgeber ist Christus selbst; daher ist es sinnvoll, wenn er als Vorsteher den Gläubigen kommunizierend vorangeht und nicht in einer Hausvaterrolle, die ihm hier nicht zukommt, als Letzter kommuniziert.
Die Ehrfurcht des Geschehens verlangt nach einer äußeren Form: in diesem Sinn sollte eine gute Ordnung die Kommunionprozession erleichtern. Dabei kann gesungen werden: der gemeinsame Gesang soll die "geistliche Gemeinschaft der Kommunizierenden" zum Ausdruck bringen, die Herzensfreude zeigen und die Communio der Kommunizierenden untereinander vertiefen (AEM 56 i). Das gilt auch für den Dankgesang nach Beendigung der Kommunionprozession, wenn während des Empfanges Stille war, oder nur die Orgel spielte, bzw. nur der Chor gesungen hat.
Es ist eine Eigenart der abendländisch-römischen Liturgie, dass die Messfeier nach der Kommunion rasch zu Ende geht. Daher sollte genügend Gelegenheit für das stille und persönliche Gebet gegeben werden: während oder, wenn dabei gesungen wurde, nach der Kommunionprozession. Das Schlussgebet der Messe, das der Priester spricht, fasst dieses stille Gebet der Gläubigen, aber auch die gesamte Feier zusammen.
Die Geschichte Feier der Eucharistie und der Heiligen Messe