Die frühe Kirche nannte das Eucharistische Hochgebet schlicht ”Prex“ – das Gebet.
Die frühe Kirche nannte das Eucharistische Hochgebet schlicht ”Prex“ – das Gebet.
Das Eucharistische Hochgebet hat in der Messfeier zentrale Bedeutung.
Die frühe Kirche wusste um die zentrale Bedeutung des Eucharistischen Hochgebetes, sodass sie dieses einfach als Prex, das Gebet schlechthin bezeichnete. Wie vieles andere in der Messfeier hat auch das Hochgebet seine Wurzeln in der jüdischen Liturgie des Pesach- bzw. eines Festmahles.
Der verstorbene Liturgiker Hans Bernhard Meyer SJ schreibt in seinem umfangreichen Werk über die Eucharistie: "Die Kirche bekennt sich dazu, dass ,die Anfänge ihres Glaubens und ihrer Erwählung' und – so darf man hinzufügen – ihres Gottesdienstes im Alten Bund liegen, und dass sie ,genährt wird von der Wurzel des guten Ölbaums, in den die Heiden als wilde Schösslinge eingepfropft sind'." (Röm 11,17-24 und Nostra Aetate Nr. 4)
Als liturgisch, literarische Vorbilder gelten für das HG die sogenannte Berakah, das lobpreisende und danksagende Gebet in jüdischen Gottesdienst und speziell die Birkat ha mazon, das Dankgebet nach einem festlichen Mahl. Von diesen Vorbildern sind auch unsere Hochgebete geprägt. In ihnen richtet der Bischof oder Priester, in der Kraft des Heiligen Geistes und im Namen der Gemeinde, die große Danksagung für die Erlösung an Gott, dem Vater, durch Jesus Christus.
Die "Grundordnung des Römischen Messbuches" (GRM), 3. Auflage von 2007, beschreibt in Nr. 79 die einzelnen Elemente des Hochgebets. Historisch bedeutsam ist, dass diese im Großen und Ganzen schon bei Cyrill von Jerusalem (4. Jh.) in seiner fünften Mystagogischen Katechese für die Neugetauften enthalten sind.
Diese sind: der Einleitungsdialog und die Präfation, die Akklamation der Gemeinde (Sanctus und Benedictus), die Epiklese (Wandlungsbitte), der Einsetzungsbericht und wieder die Akklamation der Gemeinde ("Deinen Tod ...") die Anamnese (das Gedächtnis des Österlichen Geheimnisses), die Darbringung, die Fürbitten, schließlich die Schlussdoxologie ("Durch ihn ...") und das bestätigende "Amen" der Gemeinde.
Am Fest Christi Himmelfahrt des Jahres 1968 promulgierte die damalige Gottesdienstkongregation drei neue Hochgebete und verschiedene neue Präfationen. Damit war das bisher einzige Hochgebet, der Römische Kanon – heute "Hochgebet 1" – eines von vieren. Diese Wahlmöglichkeit wurde von vielen begrüßt. Später (Allerheiligen 1974) kamen noch andere hinzu: das HG zum Thema Versöhnung für das Heilige Jahr 1975 und gleichzeitig drei Hochgebete für Kindermessen.
Schon seit 1974 hat die Kirche in der Schweiz aus Anlass ihrer Synode vier Hochgebete verfasst und vom Apostolischen Stuhl dafür die Genehmigung erhalten. Diese wurden, mit Zustimmung der Bischofskonferenz, bald auch bei uns verwendet. 1991 hat die römische Kongregation für den Gottesdienst diese teilweise abgeändert und in lateinischer Sprache promulgiert (Fest der Verklärung des Herrn 1991).
Die Geschichte Feier der Eucharistie und der Heiligen Messe