”Wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.“ (Mt 7,8)
”Wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.“ (Mt 7,8)
In den Fürbitten werden die großen Nöte der Welt ebenso wie die kleinen und großen des ganz persönlichen Lebens vor Gott getragen.
"Da hilft nur noch beten" ist bis heute da und dort zu hören, wenn etwas aussichtslos erscheint. Oder: "Not lehrt beten", wenn ärztliche Kunst ein Ende hat. Schon immer suchten und bis heute suchen Menschen Schutz und Halt bei Gott.
Es ist kein Zufall, dass im Zuge der Liturgiereform "Für-Bitten" als eigenes Element in die Messfeier aufgenommen wurde. Lasen doch nun Lektoren, Diakone und Priester auf Deutsch aus der Heiligen Schrift vor, was Gott Großes getan hat an seinem Volk Israel, das er aus der Sklaverei errettet und durch Kriege und Nöte ins gelobte Land geführt hatte. Und das er selbst dann nicht verließ, als es ihn vergaß.
Oder noch zuvor, wie er die Welt geschaffen und die Menschen und sein Volk gebildet hatte. Oder wie Jesus Blinde, Lahme, Krüppel gesund gemacht, Besessene aus ihrer Knechtschaft befreit, Gescheiterten und Ausgestoßenen ihre Würde wieder gegeben hatte.
Was lag da näher, als im Anschluss an die Verkündigung solcher frohen Botschaft den Gläubigen einen Raum zu geben, an dem sie die großen Nöte dieser Zeit und die kleinen und großen ihres ganz persönlichen Lebens vor Gott tragen können: "Wenn du, Gott, das damals so gut gemacht und die Deinen auch in Katastrophen nicht verlassen hast, dann schau doch auch heute herab auf diese deine Welt! Hilf du, wo unsere Kraft nicht reicht!"
"Oratio communis" – "Allgemeines Gebet" heißt dieses Beten im Lateinischen – "allgemein" sind die Anliegen, die da zur Sprache kommen dürfen, und "gemeinsam" tragen wir diese vor Gott: Was uns als Christen, als Kirche bewegt: dass Gottes frohe Botschaft die Herzen erreicht, so dass die Menschen daraus leben können als Licht in dunkler Zeit. Dass Friede werde zwischen denen, die in der Spirale von Hass und Gewalt gefangen sind, und Gerechtigkeit unter den Völkern, die aus eigenere Kraft den Ausgleich nicht schaffen. Dass die Opfer von Kriegen und Katastrophen Hilfe finden und die an Leib und Seele Verwundeten Heilung – in der weiten Welt und bei uns, in unserer Gemeinde. Und dass unsere Verstorbenen ihre Heimat finden im himmlischen Vaterhaus.
Wie für andere beten "geht", ist uns erzählt im Evangelium: Weil die Freunde eines Gelähmten vor lauter Leuten nicht zu Jesus in das Haus kommen, decken sie das Dach ab und lassen ihn durch das Loch hinunter. "Als Jesus ihren Glauben sah, ..." heißt es im Evangelium (Mk 2,5). Und nachdem Jesus den Mann zunächst innerlich – von seinen Sünden – und dann zum Zeichen seiner Macht auch äußerlich geheilt hatte: "Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott ..."
Genau das tun wir auch, wenn wir nach den Fürbitten einstimmen in den großen Lobpreis des Hochgebets.
Die Geschichte Feier der Eucharistie und der Heiligen Messe